Marktstudie: „Zwischenbilanz Projektmarkt 2021“ – Aufschwung am Markt kommt bei Freiberuflern an
Reutlingen, 16.08.2021. Im ersten Halbjahr 2021 hat sich die Lage für Freiberufler im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Auch der Ausblick ist positiv. Das sind die Ergebnisse der aktuellen SOLCOM-Marktstudie „Zwischenbilanz Projektmarkt 2021“, für die der Projektdienstleister zwischen Juni und August 2021 die 13.375 Abonnenten des Freiberufler Magazins befragt hat. Hier möchten wir Ihnen die Ergebnisse aus der Auswertung von 1.182 Teilnehmern vorstellen.
Kernaussagen
Steigende Kennzahlen
Im Vergleich zum coronageprägten Vorjahr hat sich die Lage für Freiberufler auf dem IT- und Engineering-Projektmarkt im ersten Halbjahr 2021 deutlich gebessert. So hatten mehr als zwei Drittel der Umfrageteilnehmer in diesem Zeitraum eine sehr gute Auslastung. Für eine Beauftragung mussten sie zudem deutlich weniger Vorstellungstermine wahrnehmen als noch im Vergleichszeitraum 2020.
Bei den Stundensätzen freuten sich die befragten Freiberufler ebenfalls über eine positive Entwicklung. Zwar geht hier noch knapp die Hälfte von einer Stagnation aus, aber der Anteil, der einen Anstieg erlebte, hat sich mehr als verdoppelt.
Wachstum im Gesamtjahr
Für das restliche Jahr erwarten die Teilnehmer einen weiteren Aufschwung. So geht mehr als die Hälfte der Freiberufler von einer Verbesserung ihrer Projektauslastung für das Gesamtjahr aus. Gleichzeitig sind sich knapp zwei Drittel sicher, dass ihr aktuelles Projekt verlängert wird. Nur jeder Zehnte gab an, dass er sich momentan in keinem Projekt befindet.
Bei den entscheidenden Faktoren für die Projektauswahl bleiben die Aufgabe und der Stundensatz an erster Stelle. Die räumliche Nähe spielt aufgrund der Zunahme von Remote-Arbeit, die bei Freitext-Antworten häufig genannt wurde, nur eine untergeordnete Rolle.
Andreas Müller, Leiter Organisation bei SOLCOM: „Der Aufschwung auf dem Projektmarkt ist bei den Freiberuflern angekommen. Nachdem sich die Gesamtsituation bereits in der vergangenen zweiten Jahreshälfte spürbar erholt hat, nach den Rückgängen im Zuge der Coronakrise, wirkte sich dies nun positiv auf Auftragslage und Stundensätze aus. Zudem deutet nichts darauf hin, dass sich dieser Trend abschwächt.“
1. Wie war Ihre Projektauslastung im ersten Halbjahr 2021?
Drei Viertel der befragten Freiberufler waren im ersten Halbjahr 2021 mehr als die Hälfte ihrer Zeit ausgelastet. Ein Drittel war sogar mehr als voll ausgelastet. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt.
Schwach ausgelastet waren dagegen zusammengenommen nur noch 24,4 Prozent der Teilnehmer. 2020 war dies noch knapp die Hälfte.
Werte für 1. Halbjahr 2021 (Werte für 2020 in Klammern)
0% bis 25% – 15,3% (28,8%)
25% bis 50% – 9,1% (14,6%)
51% bis 75% – 5,2% (10,9%)
76% bis 100% – 37,6% (30,3%)
Mehr als 100% – 32,9% (15,4%)
2. Wie sicher sind Sie, dass Ihr aktuelles Projekt verlängert wird?
Kumuliert sind sich mit 61,8 Prozent mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer sicher, dass ihr Projekt verlängert wird. 27,4 Prozent sind sich dagegen unsicher bzw. sicher, dass ihr Projekt nicht verlängert wird.
Gleichzeitig hat sich der Anteil der Befragten, die momentan in keinem Projekt sind halbiert auf 10,8 Prozent.
Werte für 1. Halbjahr 2021 (Werte für 2020 in Klammern)
Bin momentan in keinem Projekt – 10,8% (23,6%)
Wird nicht verlängert – 15,1% (11,8%)
Unsicher – 12,3% (15,7%)
Relativ sicher – 37,2% (32,7%)
Absolut sicher – 24,6% (16,2%)
3. Wie viele Vorstellungstermine müssen Sie aktuell durchschnittlich wahrnehmen, um eine Beauftragung zu bekommen?
Sieben von zehn der befragten Freiberufler mussten nur maximal fünf Vorstellungstermine wahrnehmen, um an eine Beauftragung zu kommen. Sehr viele Termine brauchte nur noch jeder Zehnte, dieser Anteil hat sich halbiert im Vergleich zum Vorjahr.
Werte für 1. Halbjahr 2021 (Werte für 2020 in Klammern)
1 -5 – 71,7 (64,9%)
6-10 – 18,2% (15,8%)
Mehr als 10 – 10,1% (19,3%)
4. Welche Faktoren sind aktuell für Sie entscheidend für die Projektwahl? (Mehrfachnennungen möglich)
Für jeden Zehnten ist es primär wichtig, überhaupt ein Projekt zu bekommen. Im vergangenen Jahr lag dieser Anteil noch bei 27,2 Prozent. Für etwa zwei Drittel der Umfrageteilnehmer sind die Aufgabe und der Stundensatz die entscheidenden Faktoren bei ihrer Projektauswahl. Weniger wichtig sind ein namhaftes Unternehmen und die räumliche Nähe. Dies korrespondiert mit den Freitextantworten unter Sonstiges. Hier wurde besonders auf die Möglichkeit von Remote-Arbeit hingewiesen.
Werte für 1. Halbjahr 2021 (Werte für 2020 in Klammern)
Aufgabe – 68,7% (59,1%)
Stundensatz – 65,6% (54,6%)
Laufzeit – 43,9% (27,9%)
Räumliche Nähe – 22,3% (40,9%)
Mir ist primär wichtig, ein Projekt zu bekommen – 13,5% (27,2%)
Unternehmen – 9,6% (20,4%)
Sonstige – 1,7% (2,1%)
5. Wie haben sich Ihrer Meinung nach die Stundensätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum entwickelt?
Vier von zehn der befragten Freiberufler haben im Vergleich zum Vorjahr steigende Stundensätze festgestellt. Nur für 13,8 Prozent sind diese gesunken. Wie bereits in 2020 gab eine Mehrheit an, dass es keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab.
Werte für 1. Halbjahr 2021 (Werte für 2020 in Klammern)
Gestiegen – 39,8% (15,6%)
Stagniert – 46,4% (52,1%)
Gesunken – 13,8% (32,3%)
6. Wie hat sich Ihre Projektauslastung in 2021 im Vergleich zum Vorjahr entwickelt?
Für vier von zehn befragten Freiberuflern hat sich die Projektauslastung in 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessert. Jeder Zehnte erlebte dagegen eine Verschlechterung, 2020 waren es hier noch jeder Zweite.
Etwa die Hälfte gab an, dass sich der Projektmarkt auf dem Niveau des Vorjahres befand.
Werte für 1. Halbjahr 2021 (Werte für 2020 in Klammern)
Verbessert – 41,4% (11,2%)
Verschlechtert – 10,6% (52,3%)
Auf gleichem Niveau – 48,1% (36,5%)
7. Was erwarten Sie in Bezug auf die Projektauslastung für das Gesamtjahr 2021?
Mit zusammengenommen 52,2 Prozent erwartet mehr als die Hälfte für das Gesamtjahr eine Verbesserung der Projektauslastung. Eine Verschlechterung befürchten 16,5 Prozent der Umfrageteilnehmer. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Trend damit umgekehrt.
Ein konstantes Niveau für 2021 sehen 30,4 Prozent.
Werte für 1. Halbjahr 2021 (Werte für 2020 in Klammern)
Deutliche Verbesserung – 22,5% (4,2%)
Leichte Verbesserung- 30,7% (5,6%)
Deutliche Verschlechterung – 12,9% (35,9%)
Leichte Verschlechterung – 3,6% (20,6%)
Konstantes Niveau – 30,4% (33,8%)
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