Durchatmen – Asthma-Patienten brauchen Beratung
Pharmazeutische Dienstleistung: Inhalationssprays richtig anwenden
Stuttgart – Menschen mit Asthma können mit ihrer Erkrankung besser leben, wenn sie ihre Medikamente wie Inhalationssprays regelmäßig und korrekt anwenden. Bereits seit anderthalb Jahren (Juni 2022) gibt es für Patient:innen die Möglichkeit, sich in einer Apotheke individuell und ausführlich an ihrem Asthmaspray schulen zu lassen. Viele Apotheken bieten Betroffenen diese pharmazeutische Dienstleistung an – die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Darüber informiert der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) im Vorfeld des Welt-Asthma-Tages am 7. Mai 2024.
Asthmatiker:innen haben einen Anspruch auf die Schulung, erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Patientenbeauftragte im Vorstand des LAV, wenn sie ein Medikament erstmalig verordnet bekommen haben oder ein Medikamentenwechsel stattgefunden hat. „Diese pharmazeutische Dienstleistung zielt darauf ab, die Anwendung von sogenannten inhalativen Asthma-Medikamenten zu verbessern und den Patient:innen eine größere Sicherheit im Umgang zu geben.“ Denn nur wenn Patient:innen das Medikament richtig anwenden, gelangt der benötigte Wirkstoff bis tief in die Lunge und kann so das Atmen erleichtern. Die Apothekerin erläutert: „Werden Asthma-Medikamente nicht korrekt angewendet, verschlechtern sich die Krankheitssymptome, die Lebensqualität lässt nach und es kann auch vermehrt zu Krankenhausaufenthalten kommen, wenn die Atembeschwerden sich verstärken.“
Habighorst-Klemm weiter: „Immer wieder erlebe ich in meiner Apotheke in Beratungsgesprächen, dass Asthmatiker:innen ihre Inhalationssprays nicht korrekt anwenden.“ Denn es gebe unterschiedliche Asthmamedikamente, die als Inhalator, als sogenannte Haler oder auch Pulverspender verordnet werden. „Bei jeder dieser Darreichungsformen ist eine andere Atemtechnik erforderlich, damit das Medikament seine bronchien-erweiternde und oft auch antientzündliche Wirkung entfaltet und die Betroffenen wieder gut Luft bekommen“, so die Apothekerin.
Bei der pharmazeutischen Dienstleistung wird den Patient:innen ab 6 Jahren die Anwendung des Inhalations-Medikaments zunächst erklärt und gezeigt. Anschließend haben die Betroffenen selbst die Möglichkeit, die Anwendung mit „Dummy-Geräten“ zu üben, bis die Anwendung inklusive der Atemtechnik fehlerfrei klappt. Friederike Habighorst-Klemm: „Ich möchte Asthma-Patient:innen ermutigen, die Inhalationstechnik überprüfen zu lassen. Je sicherer Sie mit Ihrem Medikament umgehen, desto besser können Sie mit der Asthmaerkrankung leben.“
Apotheken, die die pharmazeutische Dienstleistung rund um die korrekte Anwendung von Asthmasprays anbieten, findet man auf der Webseite www.apoguide.de. Dort zunächst die entsprechende Serviceleistung „Inhalationstechnik“ auswählen und dann über Postleitzahl- oder Ortssuche eine passende Apotheke finden. „Für die pharmazeutische Dienstleistung bitte unbedingt einen Termin mit der ausgewählten Apotheke vereinbaren, damit das Team Zeit und Ruhe für die individuelle Beratung und Schulung hat“, rät die Patientenbeauftragte des LAV.
Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.200 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.
Weitere Informationen unter www.apotheker.de
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