Subscription Business: Kundenbindung der Zukunft und was Verlage von Retailern lernen können

Gehen in Sachen Kundenbindung Strategie und Praxis bei den Medienhäusern immer Hand in Hand? Aktuelle Umfrageergebnisse zeigen Widersprüche auf. Gleichzeitig lohnt der Blick auf Retailer, die Kunden aller Altersklas-sen für sich begeistern wollen und dafür in ihren Loyalty-Programmen durch-weg auf Sparanreize setzen.

Printerlöse bleiben weiterhin die tragende Säule im Verlagsgeschäft. Das ist ein überraschendes Ergebnis einer Umfrage Ende Februar beim Branchentreff Medienhaus/NEXT/ 2024. Demnach rechnen über 70 Prozent der Teilnehmer damit, dass sich das erst ab 2030 (43%) beziehungsweise in den Jahren danach ändert (28%). Dennoch konzentriert sich das Retention Marketing der Medi-enhäuser nicht auf ihre Print-Abonnenten, sondern allenfalls auf eine Mischung aus Print und Digital. Fast 40 Prozent stellen sogar ausschließlich die Digitalkunden in den Fokus. Eine Strategie, die Fragen aufwirft, wie die, warum nicht jene Kunden bevorzugt bedient werden, die am meisten zum Erlös beitragen. Oder anders formuliert: Warum nicht Loyalitätsverstärker für eine verlängerte Kundenbeziehung zu Print-Kunden einsetzen, die letztendlich die digitale Transformation finanzieren?

Loyalty-Programm zukunftsfähig aufstellen

Klar ist aber auch, dass Zeitungen langfristig digital sein müssen, um jüngere Zielgruppen anzusprechen. Das hat Auswirkungen auf die Gestaltung von Loyalty-Programmen. So verschiebt sich ab der Generation Z (Menschen, die zwischen 1996 und 2010 geboren wurden), die Erwartung an Kundenbindungsprogramme – weg von rationalen hin zu emotionalen Vorteilen. „Das heißt aber nicht, dass vorhandene Bonusprogramm, die über Generationen hinweg funktioniert haben, zur Ansprache jüngerer Kunden ausgedient haben“, ist Matthias Keil vom Kundenbindungsspezialisten AVS, überzeugt. Er empfiehlt vielmehr, diese anzupassen, zum Beispiel in dem finanzielle Belohnungen (rationale Vorteile) durch Erlebnisangebote ergänzt und generell mehr auf das Engagement mit dem Produkt oder mit der Community abgestellt wird. Belohnungen könnten exklusive Veranstaltungen, Zugriff auf Content (E-Books, Online-Kurse) oder Tickets zu Events sein, aber eben auch Einkaufsvorteile oder Cash-Back beinhalten. „In der digitalen Wallet oder App integriert, werden diese von jüngeren Menschen ebenfalls gerne genutzt“, so Keil. Wie der optimale Mix aus unterschiedlichen Vorteilen aussieht, ergibt sich aus einer Studie von McKinsey. Demnach erwarten Verbraucher von Kundenbindungsprogrammen neben „Social Benefits“ (25 Prozent) und „Emotional Benefits“ (33 Pro-zent) vor allem „Rational Beneftis“ (42 Prozent).

Praxisbeispiel für Mix-Ansatz

Diesem Mix-Ansatz folgt beispielsweise das Kundenbindungsprogramm von Kölner Stadt-Anzeiger Medien. Dort erhalten alle Print-Abonnenten von Kölner Stadt-Anzeigers, Kölnische Rundschau und des EXPRESS, die eine E-Mail-Adresse angeben, nach Abschluss einen Link und können darüber die digitale
ABOCARD mit wenigen Klicks in der Wallet des Smartphones installieren. Der Einsatz ist bei ausgewählten Partnern möglich. Leserinnen und Leser erhalten rationale Vorteile (Rabatt) bei regionalen und lokalen Partnern, in zahlreichen Online-Shops sowie im Leser-Shop. In der Vorteilswelt gibt es aber ebenfalls emotionale Erlebnisse und exklusive Events.

Auch der Erfolg der Kundenbindungsprogramme von Retailern zeigt klar, dass jungen Menschen ebenso gerne sparen, wie ältere. Mittlerweile bieten beispielsweise alle großen Supermärkte und Discounter in Deutschland ein Bonusprogramm an. Ob Deutschland Card, Kaufland Card, Lidl Plus, Edeka- oder Rossmann-App – all diese Programmen ermöglichen es, dass die Kunden in den Läden weniger zahlen. Das wird gerne angenommen. So zeigt eine Studie des Preisvergleichsportals Smhaggle, für die über 3,5 Millionen Kassenbons ausgewertet wurden, dass über 40 Prozent der eingereichten Kassenzettel einen Rabatt durch ein Bonusprogramm enthielten.

Weiterführende Informationen finden Sie unter www.avs.de/verlage (https://www.avs.de/verlage) und unter www.medienhaus-next.de (https://www.medienhaus-next.de). Gerne lassen wir Ihnen die Grafiken in druckfähigem Format zukommen.

AVS entwickelt digitale Kundenbindungs- und Gutscheinsysteme für Handel, Tourismus und Verlage. Be-sondere Kompetenzen liegen in Multipartnersystemen und Clearing-Prozessen.

AVS ist führender Partner für Zeitungsverlage in Leser-Mehrwerten durch Multipartner-Vorteilssysteme. Die AVS-Systeme bieten personalisierte Kundenidentifikation und Transaktionserfassung mit verschiedenen Technologien.

AVS Prepaid-Lösungen sind closed-Loop-Systeme ohne Nutzung übergreifender Card-Schemes, oft ohne zusätzliche Hardware. Von Geschenkkarten bis zur personalisierten CRM-Kampagne erfüllt AVS zahlreiche Anwendungsfälle. Mit City-Gutschein-Lösungen belebt die AVS den lokalen Handel, steigert Kunden und Umsätze und bindet Händler automatisiert ein. Die Ausgabe von „50EUR-Gutscheinen“ an Arbeitnehmer er-folgt automatisiert und erfüllt die Voraussetzungen der Steuerfreiheit.

In der Gästebindung durch Gäste-Cards auf der digitalen Meldescheinplattform ist die AVS Marktführer in Deutschland. Beliebte Destinationen vertrauen Tourist-Card-Lösungen, die durch individuelle Konfiguratio-nen Wettbewerbsvorteile schaffen.

Mit rund 200 Mitarbeitenden in Bayreuth und München integriert AVS schnell neue Kundenbindungs- und Gutscheinsysteme durch einzigartige Vernetzung mit bargeldlosem Zahlungsverkehr und vorhandener Kas-senlandschaft bei Akzeptanzstellen.

Kontakt
AVS GmbH
Matthias Keil
Josephsplatz 8
95444 Bayreuth
0921/802-712
http://www.avs.de

Warum eigene YouTube-Videos in Bremen für regionale Unternehmen so wertvoll sind

Warum eigene YouTube-Videos in Bremen für regionale Unternehmen so wertvoll sind

Alexander Flögel im Seminar zum Thema YouTube-Videos

Lokale Unternehmen in Bremen stehen vor einer digitalen Revolution: Eigene YouTube-Videos können ihren Umsatz signifikant steigern. Diese Pressemitteilung enthüllt, wie Video-Marketing die Sichtbarkeit und Kundenbindung verbessert und warum es gerade für den regionalen Markt unverzichtbar ist.

Bremen im Fokus: Video-Marketing als Schlüsselstrategie

Die Hansestadt Bremen ist bekannt für ihre Innovationskraft und ihren unternehmerischen Geist. In einer Zeit, in der digitales Marketing über den Erfolg eines Unternehmens entscheidet, erweist sich YouTube als unerwarteter Verbündeter für lokale Betriebe. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Kunden Videos als Informationsquelle bevorzugen und Unternehmen, die auf diesen Zug aufspringen, ihre Marktposition stärken.

Regionale Verankerung trifft globale Reichweite

Die Zeiten, in denen Videoproduktionen ein Monopol großer Konzerne waren, sind vorbei. Dank moderner Technologie und der Demokratisierung des Internets haben nun auch kleinere Unternehmen in Bremen die Möglichkeit, durch eigene YouTube-Videos ihre Botschaft effektiv zu verbreiten. Die lokale Verankerung bietet dabei einen entscheidenden Vorteil: Authentizität. Kunden schätzen die persönliche Note, die regionale Bezüge und bekannte Gesichter in Videos vermitteln. Diese Nähe schafft Vertrauen und fördert die Kundenbindung. Die globale Reichweite von YouTube ermöglicht es Bremer Unternehmen zudem, über die Stadtgrenzen hinaus zu wirken. Mit strategisch platzierten Videos, die sowohl lokale Schlagworte als auch allgemeine Suchbegriffe enthalten, wird die Auffindbarkeit in Suchmaschinen optimiert. Dies führt zu einer erhöhten Sichtbarkeit und kann neue Kundenschichten erschließen.

Videomarketing als Umsatztreiber

Die Effektivität von Videomarketing ist unbestritten. Studien belegen, dass Videos die Verweildauer auf Webseiten erhöhen und die Konversionsrate verbessern können. Für Bremer Unternehmen bedeutet dies, dass nicht nur die Reichweite, sondern auch die direkte Kundenansprache intensiviert wird. Ein gut produziertes Video kann ein Produkt oder eine Dienstleistung besser erklären als jeder Text und somit die Kaufentscheidung positiv beeinflussen. Doch wie gelingt es kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bremen, Videos effektiv einzusetzen? Es beginnt mit der Konzeption: Ein klares Verständnis der Zielgruppe und eine präzise Botschaft sind das Fundament. Die Produktion sollte professionell sein, doch gerade die Authentizität zählt. Ein Smartphone und ein gutes Mikrofon können bereits ausreichen, um qualitativ ansprechende Videos zu erstellen. Wichtig ist, den regionalen Charakter nicht zu verlieren und die Einzigartigkeit des Unternehmens hervorzuheben.

Innovative Strategien für Bremer Unternehmen

Die Bedeutung von YouTube für das Marketing ist insbesondere für Bremer Unternehmen nicht zu unterschätzen. Innovative Strategien, die auf die Schaffung von qualitativ hochwertigen und regional relevanten Inhalten abzielen, sind der Schlüssel zum Erfolg. Durch die Einbindung lokaler Ereignisse, die Hervorhebung charakteristischer Orte Bremens oder die Präsentation typischer Produkte und Dienstleistungen können Unternehmen eine starke lokale Identität aufbauen und gleichzeitig ein breites Publikum ansprechen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Von How-to-Videos, die Fachwissen vermitteln, über Kundentestimonials, die Glaubwürdigkeit schaffen, bis hin zu hinter den Kulissen-Blicken, die die menschliche Seite eines Unternehmens zeigen. Jedes Video trägt dazu bei, die Online-Präsenz zu stärken und die Marke im Bewusstsein der Kunden zu verankern. Für Bremer Unternehmen bedeutet dies, dass sie nicht nur mit der Zeit gehen, sondern diese aktiv mitgestalten und sich als Vorreiter im digitalen Raum positionieren können.

Fazit und Ausblick: Video-Marketing als Zukunftsmusik

Die digitale Landschaft verändert sich rasant, und Video-Marketing wird auch in Zukunft ein zentraler Pfeiler für den Unternehmenserfolg in Bremen sein. Die Kombination aus Authentizität und Professionalität macht YouTube-Videos zu einem mächtigen Werkzeug für lokale Unternehmen. Sie ermöglichen es, mit geringem Aufwand eine große Wirkung zu erzielen und die Kunden dort abzuholen, wo sie sich am meisten aufhalten: online. Die Unternehmen in Bremen sind aufgerufen, diese Chance zu ergreifen und die Weichen für eine erfolgreiche digitale Zukunft zu stellen. Es ist an der Zeit, die Geschichten, die Bremen zu erzählen hat, in bewegten Bildern festzuhalten und die Welt daran teilhaben zu lassen.

Bei weiteren Fragen zum Thema YouTube-Videos, können Sie sich jederzeit gerne an KONTRAST Medien und Marketing sowie Alexander Flögel wenden. Die Experten aus dem Technologiepark in Bremen helfen Ihnen hier gerne weiter.
www.kontrast-medien.de

KONTRAST Medien und Marketing ist ein Full-Service Mediendienstleister mit Schwerpunkt Marketing, Vertrieb und Recruiting für Unternehmen. Das norddeutsche Unternehmen mit Sitz im Technologiepark Bremen wurde 2005 von dem bekannten Fernsehproduzenten und Marketingspezialisten Alexander Flögel gegründet (RTL, ARD, ZDF, ProSieben…), der mit seinem Team bis heute über 8500 Sendeminuten für 21 TV-Sender und tausende Firmenvideos produziert hat. Das Team von KONTRAST Medien und Marketing erstellt Produktionen im audiovisuellen Bereich, die im Vertrieb und Kunden- sowie Fachkräftegewinnung ganzheitlich zum Einsatz kommen. Die Branchen sind vielfältig und reichen von Industrie, Handwerk, Hotellerie, Gastronomie, Bildung bis hin zu Medizin, Wissenschaft und Dienstleistungen aller Art. Egal ob Möbelhaus, Juwelier, mittelständisches Industrieunternehmen oder Energiekonzern: KONTRAST verfügt über fundierte Kenntnisse in nahezu allen Wirtschaftszweigen und produziert mit viel Know-how und vor allem ergebnisorientiert im Kundensinne. Der Anspruch ist maßgeschneiderte Medien zum Einsatz zu bringen, die den Kunden die gewünschten Resultate bringen. Informationen zu den zahlreichen Marketingmöglichkeiten und Vertriebs- sowie Recruitingmethoden erfahren Sie direkt von Alexander Flögel persönlich.
KONTAKT: https://www.kontrast-medien.de – info@kontrast-medien.de – Tel: 0421-2237877

Kontakt
KONTRAST Medien und Marketing
Alexander Flögel
Fahrenheitstraße 1
28359 Bremen
0421 – 223 78 77

Home – Parallax

Full-Service Fotoaktionen an neuen Standorten

Event-Dienstleister click it erweitert sein Einsatzgebiet

Full-Service Fotoaktionen an neuen Standorten

Schon letztes Jahr war der Hype um Veranstaltungen und die Rückkehr von Live-Events stark zu spüren. In 2023 wird diese Entwicklung weitergehen und Live-Veranstaltungen werden endgültig wieder in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Hierfür unterstützt click it Unternehmen und Marken dabei, kreative nutzergenerierte Inhalte in Form von Fotos sowie Videos zu erstellen und sorgt für Interaktion mit dem Publikum. Um seinen Kunden noch besseren Service sowie eine komplette Projektabwicklung am Einsatzort zu bieten, hat sich click it auch personell breiter aufgestellt und sein „Vor Ort-Einsatzteam“ wieder entscheidend ausgebaut.

Um noch schneller, effektiver und kundenorientierter auf unterschiedlichste Kundenwünsche einzugehen und die maßgeschneiderten Fotolösungen im Full-Service-Paket anzubieten – ganz egal ob digital, hybrid oder live – wurde das click it-Team um drei neue kreative und erfahrene Köpfe erweitert. Diese verstärken ab sofort einerseits das Backoffice als auch das Außenteam.

Foto-Power für ganz Deutschland

Event-Profi Oktay Mann, der mit seiner eigenen Eventmarke „Kickerkönig“ schon viele Jahre am Markt tätig ist, ist ab sofort mit einem mehrköpfigen Team für click it im Süden Deutschlands unterwegs und unterstützt Kunden dabei, ihre individualisierte Fotoaktion perfekt in ihre Veranstaltung einzubinden.

Für Mittel- und Norddeutschland konnte mit David Hildebrandt ein echter Marketing-Profi gewonnen werden, der einschlägige Erfahrung im Messebau mit sich bringt und demzufolge auch beim Thema Messen der passende Ansprechpartner für eine zielgenaue Fotoaktion ist. Darüber hinaus unterstützt er mit einem mehrköpfigen Team click it-Kunden mit individuellen, auf das jeweilige Event zugeschnittenen Fotoaktionen.

Um auch hinter den Kulissen und in der Kundenberatung noch agiler zu werden, konnte zusätzlich mit Lena Schrödl ein echtes Energiebündel und Kommunikationstalent gewonnen werden, die über zehn Jahre Medien- und Marketingerfahrung mitbringt und bei der zukünftig im Projektmanagement alle Fäden zusammenlaufen.

Kick-Off-Events im Startblock

Gerade jetzt, wo viele Kick-Off-Events stattfinden, sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt: „Bei solchen Events geht es darum, Menschen zusammenzubringen, zu motivieren und einen bestimmten Kurs für die unmittelbare Zukunft zu setzen. Deshalb gilt es das Motto des Events in den Köpfen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu verankern. „Wir zielen immer darauf ab, erlebbare Emotionen zu erzeugen. Grundlage hierfür ist ein funktionierendes und schnell einsatzfähiges Team. Genau das haben wir durch personelle Verstärkung und die damit einhergehende Erweiterung unseres Einsatzgebietes erreicht“, so Ronny Buck, Geschäftsführer von click it.

click it wurde 2009 von Sybille und Ronny Buck in Reutlingen bei Stuttgart gegründet und etablierte die mobile Fotobox als innovatives und crossmediales Marketingtool. 2015 verstärkte das Unternehmen seine Tätigkeit im digitalen Bereich und entwickelte eine zentrale Foto-Plattform für Foto-Sharing inklusive Foto-Uploader. Damit erschloss das Unternehmen Online-Fotoaktionen als neuen Markt. Aus der Fotobox entwickelte sich eine ganze Reihe kreativer Online-Tools, die auch in herausfordernden Zeiten weiterhin das Motto „branded smiles“ transportieren. Mittlerweile bietet das Unternehmen zahlreiche Tools, die sich u. a. um Teilnehmeraktivierung, Kundenbindung, Leadgenerierung, Mitarbeitermotivation und vieles mehr drehen.

Kontakt
click it Bildsysteme GmbH
Ronny Buck
Am Heilbrunnen 141
72766 Reutlingen
+49 (0)7121 694 970
info@clickit-fotoaktionen.de
https://www.clickit-fotoaktionen.de

Reklamation, die Geißel der heutigen Zeit?

Reklamationen sind ein hervorragendes Mittel, um Schwachpunkte im Unternehmen zu erkennen und abzustellen.

Reklamation, die Geißel der heutigen Zeit?

(Bildquelle: microsoft)

10 Thesen für gutes Reklamationsmanagement.

Reklamationen werden oft als Geißel unserer Zeit empfunden. Kunden reklamieren auf Teufel komm raus, um aus einem Geschäft zusätzlichen Profit zu schlagen. Die oft übertriebenen Forderungen aus Urlaubsreisen sind da ein symptomatisches Beispiel. Dabei sind Reklamationen ein hervorragendes Mittel, um Schwachpunkte im Unternehmen zu erkennen und abzustellen.

Sie sind neben den eigenen Mitarbeitern und externen Fachkräften die dritte Säule zu den viel Gerühmten, manchmal auch als Kaizen bezeichneten, kontinuierlichen Verbesserungsprozessen in einem Unternehmen. Aber es werden viele Fehler bei Reklamationen gemacht, die unnötigerweise Kunden vergraulen. 10 Thesen helfen, die Möglichkeiten, die für ein Unternehmen im Beschwerdemanagement stecken, zu erkennen.

1. Jede Reklamation ist berechtigt

Grundsätzlich hat ein reklamierender Kunde ein Problem mit einem Produkt oder einer Dienstleistung des Unternehmens. Dieses Problem ist unabhängig von der sachlichen oder technischen Richtigkeit der Reklamation. Wenn uns z.B. die Brötchen eines Bäckers nicht schmecken, muss das nichts mit der Qualität der Backwaren zu tun haben. Aus der Sicht des Kunden ist seine Beschwerde berechtigt. Nur Verständnis mit seiner Lage ist der erste Schritt zur Lösung.

2. Jede Reklamation ist neu und einzigartig

Für einen Kunden ist jede Reklamation neu und einzigartig. Egal, wie oft ein Unternehmen dieses Problem schon gehabt hat, für diesen Kunden muss dies das allererste Mal gewesen sein und das muss der Kunde auch merken. Sprüche wie: „Ja den Fehler kennen wir schon, das kommt jeden Tag vor“ sind nicht geeignet, das angeknackste Vertrauen zwischen Lieferanten und Kunden wiederherzustellen. Mehrfach den gleichen Fehler beim selben Kunden zuzulassen, ist schlechtes Reklamationsmanagement und zeigt, dass das Unternehmen aus seinen Fehlern nichts gelernt hat.

3. Es ist absolut unwichtig, wer an einer Reklamation schuld ist

Häufig wird beim Eingang einer Reklamation zuerst versucht, einen Schuldigen zu finden, auf den man die Verantwortung abwälzen kann. Die Emotion des Kunden wird an Kollegen, Mitarbeiter oder Lieferanten weitergegeben. Für den Kunden ist es aber absolut unerheblich, wer die Reklamation verursacht hat. Er will, dass ihm geholfen wird, nur das hat Vorrang. Jede Schuldzuweisung wird von ihm als Verzögerungstaktik betrachtet und hat negative Auswirkungen auf die weitere Kundenbeziehung.

4.Es gibt keine sachlichen Reklamationen

Reklamationen lösen i.d.R. Angstgefühle aus. Dabei schlägt leicht Angst in Aggressivität um. Der Kunde will „Druck machen“ weil er dadurch hofft, eher an sein Ziel zu kommen. Jetzt arbeitet die Gefühlsseite des Gehirns auf 99%, die sachliche Ebene wird unterdrückt. Es macht in diesem Stadium überhaupt keinen Sinn, Reklamationen mit sachlichen Argumenten zu begegnen, der Kunde ist dafür im Moment nicht aufnahmebereit.

Zwei Ausnahmen bestehen von dieser Regel: manche Kunden schaffen es, Reklamationen sachlich vorzubringen; dies führt zu einer schnelleren, besseren, effektiveren Bearbeitung und in der Regel auch schnell zu einem für beide Seiten tragbaren Lösungsvorschlag. Andere Reklamationen sind vorgeschoben mit dem Ziel, den Preis im Nachhinein zu drücken, das sind aber kriminelle Machenschaften. Beide Reklamationstypen werden sachlich überlegt abgewickelt.

5. Reklamationen potenzieren sich, wenn Kommunikationsregeln im Unternehmen nicht funktionieren

Kommunikationsregeln im Unternehmen betreffen Themen wie Erreichbarkeit, Vertretungen, Verantwortlichkeit, Unterschriftenregelungen etc. Wenn diese Regeln nicht funktionieren, wird bei einer Reklamation schnell aus einer Mücke ein Elefant. Aussagen wie „Toll, dass man bei Ihnen endlich mal jemand erreicht, dass Ihre Pause schon zu Ende ist“ führen sofort zu einer höheren Stufe der Eskalation. Viele Betriebe unterschätzen diesen Bereich und lassen damit überflüssige Probleme für das eigene Unternehmen zu.

6. Mehr als schöne Worte

Vielfach beschränken sich Tipps zur Reklamationsbehandlung auf die richtige Kommunikation mit dem Kunden. Das ist aber nur ein Teil des Prozesses. Richtige Behandlung braucht 2 weitere Schritte: Zum einen den unbedingten Willen, den Kunden zu helfen und Reklamationen zu lösen. Zum anderen einen Prozess, der die Abweichung analysiert, um aus ihr zu lernen und um Wiederholungen zu vermeiden

7. Eine Reklamation entsteht nicht erst dann, wenn der Kunde es merkt

Reklamationen sind Abweichungen von der Norm. Man muss nicht erst warten, bis der Kunde den Fehler merkt. Häufig werden Fehler schon im Produktionsprozess oder in der Verwaltung festgestellt. Jetzt ist es wichtig, dass dieser Fehler nicht vertuscht, sondern korrigiert und dokumentiert werden. Aktiver Umgang mit diesen Fehlern führt zu aktiver Reklamationsvermeidung. Aktiver Umgang passiert jeden Tag zu jeder Zeit an jedem Ort im Unternehmen. Er funktioniert aber nur dort, wo Vertrauen zwischen Geschäftsführung, Abteilungsleitung und Mitarbeitern besteht.

8. Ein guter Arbeitsablauf vermeidet Reklamationswiederholungen

Reklamationen müssen in einen festen Workflow eingebettet sein. Dieser Workflow bestimmt zum einen die Annahme und die Verantwortlichkeit der Beschwerde. Fest definierte Ansprechpartner und klar zugeordnete Verantwortlichkeiten schaffen Sicherheit bei der Reklamationsannahme und bei der Durchführung der ersten Schritte. Daran schließt an ein Ablaufschema, um eine Abweichung in einen Verbesserungsprozess zu überführen. Wenn alle beteiligten Mitarbeiter eines Unternehmens hier eingebunden werden, besteht die größte Chance, aus dieser Reklamation für die Zukunft zu lernen. Dabei bringt ein Auswertungstool Abweichungen in eine solche Form, das daraus Rückschlüsse auf Produkte, Mitarbeiter, Lieferanten oder Kunden gezogen werden können

9. Schwarze Schafe filtern

Ein Auswertungstool findet auch die schwarzen Schafe unter Kunden und Lieferanten. Ein solches Tool zeigt neben den Abweichungen auch die Kosten, die dadurch entstanden sind. Jetzt erkennt man, was bisher nur ein Bauchgefühl war. Das Ergebnis gleicher Kunde oder Lieferant mit unterschiedlichsten Reklamationen bringt die Entscheidungshilfe, ob man weiter mit diesem Geschäftspartner zusammenarbeiten will.

10. Mit Reklamationen kann man nicht nur bestehende Kunden behalten sondern auch neue Kunden gewinnen

Gute Reklamationsbehandlung hilft, Kunden zu behalten. Eine gut zu Ende geführte Abweichung stärkt das Vertrauen der Geschäftspartner in zukünftige Geschäftsbeziehungen. Die Beziehung verbessert sich vor allem auf emotionaler Ebene und gibt Kunden die Sicherheit, dass bei eventuellen zukünftigen Fehlern eine faire Lösung gefunden wird. Das gilt natürlich auch im erweiterten Maß für Empfehlungen bei Neukunden, da so leichter Vertrauen aufgebaut werden kann.

Dies ist ein Artikel von Königskonzept. Wir sind ein Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Vertrieb und Organisation. Wir geben regelmäßig zu Managementthemen Fachartikel heraus. Auf Vereinbarung erarbeiten wir für Sie aus diesem Artikel eine spezielle exklusive auf Ihre Leserschaft zugeschnittene Version. Alle bisher erschienen Artikel finden Sie unter http://www.koenigskonzept.de/aktuelles/fachartikel.php

Kontakt
Königskonzept Helmut König
Helmut König
Mittelstr. 19
35516 Münzenberg
0049 6033 746634
koenig@koenigskonzept.de
http://www.koenigskonzept.de