Umgang mit Internetbewertungen

Die persönliche Empfehlung ist immer noch die beste Möglichkeit der Kundengewinnung

Umgang mit Internetbewertungen

(Bildquelle: Pixabay)

Jeder hat es schon mal gemacht und jeder hat es schon mal genutzt; eine Empfehlung zu geben oder eine Empfehlung zu nutzen, um eine bestimmte Entscheidung zu beeinflussen oder zu treffen. Was früher verbal oder durch Zeitungsberichte geschah, ergänzt sich heute durch unsere Internetaktivitäten. Dabei ist die persönliche Empfehlung sicher immer noch die beste Möglichkeit, aber in Bereichen, wo keine solche Empfehlung möglich ist, bietet das Internet sinnvolle Alternativen. Jeder weiß jedoch, dass solche Bewertungen Fluch und Segen für ein Unternehmen bedeuten können.

Sinnvolle Bewertungen im Netz

Persönliche Empfehlungen sind gleichermaßen für Unternehmen im B2B und B2C Markt wichtig, denn sie wirken in den meisten Fällen unmittelbar auf die Kaufentscheidung ein. Internetbewertungen sind im B2B Markt nur dann wichtig, wenn das Unternehmen überwiegend online verkauft. Alle anderen Unternehmen sollten diese Bewertungen zwar im Auge behalten, sie sind aber für den Geschäftserfolg bis vielleicht auf die Hotelportale in Bezug auf Geschäftsreisen zweitrangig. Ganz anders ist es in den Märkten, die Privatkundschaft bestreffen, hier wird die Entscheidung häufig durch eine entsprechende Bewertung beeinflusst.

Entscheidungshilfen für Consumer

Klassische Bewertungsmöglichkeiten kommen aus den Bereichen Hotel, Restauration und End-Consumer Produkte und sind teilweise mit Kaufangeboten (z.B. booking.com oder Amazon), teilweise aber auch als reine Bewertungsmöglichkeiten (z.B. Google Map) verfügbar. Teilweise werden diese Bewertungen vom Anbieter wie z.B. Amazon sehr genau überwacht, um einen möglichst hohen Zufriedenheitsfaktor beim Consumer zu erreichen, teilweise werden sie ungeprüft veröffentlicht. Ab einer gewissen Anzahl bieten alle Möglichkeiten eine große Sicherheit bei der Kaufentscheidung. Der immer wieder gehörte Vorwurf der gefakten Bewertungen relativiert sich, denn solche Aussagen werden bei schlechten Lieferanten durch die entsprechenden Kundenerfahrungen schnell ins rechte Licht gerückt. Auch die Aussage, dass Menschen nur bewerten, wenn sie unzufrieden sind, stimmt nicht; klar führt die schlechte Erfahrung zu einer schnelleren Reaktion, aber vielen Menschen geben gern auch gute Erfahrungen weiter, weil sie selbst ja auch von guten Erfahrungen profitieren.

Umgang mit Bewertungen

Bewertungen im Internet haben den großen Vorteil, dass sie allgemein sichtbar sind und man auf sie reagieren kann. Das ist bei persönlichen Empfehlungen nicht so leicht möglich, denn gerade negative Empfehlungen werden fast nie direkt ans Unternehmen, sondern zumeist indirekt an Geschäftspartner oder im persönlichen Umfeld ausgesprochen. Wenn man sich für eine Onlinebewertung bedanken kann, sollte man das tun. Dabei sollte man eine negative Bewertung wie eine Reklamation behandeln und auch so damit umgehen. Das ist im ersten Schritt unabhängig davon, ob man die Kritik für gerecht oder ungerecht hält. Der schlimmste Fehler ist sicher, den Bewerter zu beschimpfen, dies wird nur zu mehr schlechten Bewertungen und zu mehr negativen Eindrücken im Markt führen. Jede Reklamation ist eine Chance und Bewertungsmöglichkeiten im Netz geben Unternehmen die Möglichkeit, diese Chance zu nutzen.

Dies ist ein Artikel von Königskonzept. Wir sind ein Beratungsunternehmen mit Schwerpunkt Vertrieb und Organisation. Wir geben regelmäßig zu Managementthemen Fachartikel heraus. Auf Vereinbarung erarbeiten wir für Sie aus diesem Artikel eine spezielle exklusive auf Ihre Leserschaft zugeschnittene Version. Alle bisher erschienen Artikel finden Sie unter http://www.koenigskonzept.de/aktuelles/fachartikel.php

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Google Bewertungen

bei Parkplätzen, Tankstellen, Supermärkten und Restaurants

Google Bewertungen

(Bildquelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)

Google Bewertungen geben in vielen Fällen einen guten Hinweis auf ein Geschäft, eine Sehenswürdigkeit, einen Platz oder eine Dienstleistung. Sie wirken aber auch manchmal ein wenig deplatziert, vor allem, wenn sie nicht durch Kommentare erklärt werden. Dieser Artikel macht einen Versuch, eine Systematik für solche Bewertungen aufzubauen.

Drei Dinge vorab
Drei Dinge vorab; zum einen gibt es immer unverständliche gerade negative Bewertungen, aber sie sind immer in einer verschwindenden Minderheit und man kann sie getrost einfach kommentieren und dann ignorieren. Die Menschheit ist schlau genug, um solche Bewertungen zu erkennen und einzuordnen. Zum anderen ist eine 3 Sterne Bewertung eine gute Bewertung, die auch keines besonderen Kommentars bedarf. Sie bedeutet, dass man diesen Ort problemlos aufsuchen kann und alles, was man braucht, dort erledigt werden kann. Drittens wird eine Bewertung zuverlässiger, je mehr Menschen eine solche abgegeben haben, das ist nicht anders als bei den Hotel-Buchungs-Portalen.
Zur besseren Erklärung nachstehend ein Vergleich von Sterne Bewertungen von Parkplätzen, Tankstellen, Restaurants oder Supermärkten. Dabei schließen in etwa Parkplätze Sehenswürdigkeiten, Restaurants Hotels und Supermärkte den Einzelhandel und das Handwerk mit ein.

1-2 Sterne
Bei einer 1 oder 2 Sterne Bewertung ist der Parkplatz schwierig zu befahren, bei den anderen Beispielen ist es entweder schmutzig oder es fehlt etwas Entscheidendes oder das Personal war unfreundlich. Eine solche Bewertung ohne Kommentar fällt unter den Begriff deplatziert, darüber sollte man sich keine Gedanken machen und wie beschrieben reagieren. Gibt es einen Kommentar, wird man höflich darauf reagieren.

3 Sterne
Kommt es zu einer 3 Sterne Bewertung, dann kann man beim Parkplatz gut parken und bei den anderen Beispielen hat man problemlos bekommen, was man brauchte. Hier sieht man schon Differenzen, denn Restaurants und Hotels haben seltener eine dreier Bewertung, weil automatisch ein enger Kontakt mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin entsteht. Supermärkte und Tankstellen haben seltener eine vierer Bewertung, weil oft die oft vorhandene hohe Servicebereitschaft der Mitarbeiter gar nicht in Anspruch genommen wird Man kommt nur in Kontakt mit der Kasse und auch das wird momentan durch automatisierte Systeme abgeschafft.

4 und 5 Sterne Bewertungen
Liegt der Parkplatz in einer landschaftlich reizvollen Umgebung, entsteht leicht eine 4 Sterne Bewertung, die dann auch immer kommentiert wird. An der Tankstelle und im Supermarkt hatten dann die Mitarbeiter Gelegenheit, ihre Service Bereitschaft zu beweisen, um einem Kunden in einer besonderen Situation zu helfen. Das passiert in Restaurants und Hotels und dem spezialisierten Einzelhandel oder dem Handwerk fast immer, deshalb ist hier die Wahrscheinlichkeit einer 4 Sterne Bewertung bei entsprechender Leistung sehr hoch.
5 Sterne bei einem Parkplatz sind selten, da muss schon eine besondere Attraktion oder eine besondere Situation vorliegen. Bei Tankstelle und Supermarkt verhält es sich genauso, lediglich der spezialisierte Einzelhandel kommt über seinen direkten Kundenkontakt und seine oft hohe Fachkompetenz zu solchen Bewertungen. Am häufigsten findet man die 5 Sterne Bewertung in der Gastronomie, wenn die Leistung begeistert hat und die Mitarbeiter zuvorkommend agiert haben. Eine 5 Sterne Bewertung sollte der bekommen, der uns besonders begeistert oder berührt hat.
Man sieht also, dass ein Supermarkt oder eine Tankstelle scheinbar ungerecht bewertet wird, weil er gar nicht dazu kommt, die Dienstleistungsbereitschaft seiner Mitarbeiter in die Waagschale zu werfen. Er muss also mit anderen Aktionen in seinem Geschäft seine Kompetenz beweisen, um so zu höheren Bewertungen zu kommen.

Fazit
Generell sind Bewertungen eine gute Hilfe, gerade wenn man in unbekanntem Terrain einen Anlaufpunkt sucht, um seine Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Dabei gibt eine höhere Anzahl eine höhere Sicherheit, dass es sich um verlässlichere Angaben handelt. Sicher hört man auch immer wieder von gefälschten Bewertungen, aber die werden bei schlechter Leistung durch die Realität der Erfahrungen der Kunden schnell wieder eingeholt. Natürlich sollte bei aller Gutgläubigkeit der Mensch seinen gesunden Menschenverstand nicht außen vorlassen. Wenn man sich aber im Zweifel gegen etwas entscheidet, kann man um eine negative aber auch um eine positive Erfahrung ärmer geworden sein.

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Reklamation, die Geißel der heutigen Zeit?

Reklamationen sind ein hervorragendes Mittel, um Schwachpunkte im Unternehmen zu erkennen und abzustellen.

Reklamation, die Geißel der heutigen Zeit?

(Bildquelle: microsoft)

10 Thesen für gutes Reklamationsmanagement.

Reklamationen werden oft als Geißel unserer Zeit empfunden. Kunden reklamieren auf Teufel komm raus, um aus einem Geschäft zusätzlichen Profit zu schlagen. Die oft übertriebenen Forderungen aus Urlaubsreisen sind da ein symptomatisches Beispiel. Dabei sind Reklamationen ein hervorragendes Mittel, um Schwachpunkte im Unternehmen zu erkennen und abzustellen.

Sie sind neben den eigenen Mitarbeitern und externen Fachkräften die dritte Säule zu den viel Gerühmten, manchmal auch als Kaizen bezeichneten, kontinuierlichen Verbesserungsprozessen in einem Unternehmen. Aber es werden viele Fehler bei Reklamationen gemacht, die unnötigerweise Kunden vergraulen. 10 Thesen helfen, die Möglichkeiten, die für ein Unternehmen im Beschwerdemanagement stecken, zu erkennen.

1. Jede Reklamation ist berechtigt

Grundsätzlich hat ein reklamierender Kunde ein Problem mit einem Produkt oder einer Dienstleistung des Unternehmens. Dieses Problem ist unabhängig von der sachlichen oder technischen Richtigkeit der Reklamation. Wenn uns z.B. die Brötchen eines Bäckers nicht schmecken, muss das nichts mit der Qualität der Backwaren zu tun haben. Aus der Sicht des Kunden ist seine Beschwerde berechtigt. Nur Verständnis mit seiner Lage ist der erste Schritt zur Lösung.

2. Jede Reklamation ist neu und einzigartig

Für einen Kunden ist jede Reklamation neu und einzigartig. Egal, wie oft ein Unternehmen dieses Problem schon gehabt hat, für diesen Kunden muss dies das allererste Mal gewesen sein und das muss der Kunde auch merken. Sprüche wie: „Ja den Fehler kennen wir schon, das kommt jeden Tag vor“ sind nicht geeignet, das angeknackste Vertrauen zwischen Lieferanten und Kunden wiederherzustellen. Mehrfach den gleichen Fehler beim selben Kunden zuzulassen, ist schlechtes Reklamationsmanagement und zeigt, dass das Unternehmen aus seinen Fehlern nichts gelernt hat.

3. Es ist absolut unwichtig, wer an einer Reklamation schuld ist

Häufig wird beim Eingang einer Reklamation zuerst versucht, einen Schuldigen zu finden, auf den man die Verantwortung abwälzen kann. Die Emotion des Kunden wird an Kollegen, Mitarbeiter oder Lieferanten weitergegeben. Für den Kunden ist es aber absolut unerheblich, wer die Reklamation verursacht hat. Er will, dass ihm geholfen wird, nur das hat Vorrang. Jede Schuldzuweisung wird von ihm als Verzögerungstaktik betrachtet und hat negative Auswirkungen auf die weitere Kundenbeziehung.

4.Es gibt keine sachlichen Reklamationen

Reklamationen lösen i.d.R. Angstgefühle aus. Dabei schlägt leicht Angst in Aggressivität um. Der Kunde will „Druck machen“ weil er dadurch hofft, eher an sein Ziel zu kommen. Jetzt arbeitet die Gefühlsseite des Gehirns auf 99%, die sachliche Ebene wird unterdrückt. Es macht in diesem Stadium überhaupt keinen Sinn, Reklamationen mit sachlichen Argumenten zu begegnen, der Kunde ist dafür im Moment nicht aufnahmebereit.

Zwei Ausnahmen bestehen von dieser Regel: manche Kunden schaffen es, Reklamationen sachlich vorzubringen; dies führt zu einer schnelleren, besseren, effektiveren Bearbeitung und in der Regel auch schnell zu einem für beide Seiten tragbaren Lösungsvorschlag. Andere Reklamationen sind vorgeschoben mit dem Ziel, den Preis im Nachhinein zu drücken, das sind aber kriminelle Machenschaften. Beide Reklamationstypen werden sachlich überlegt abgewickelt.

5. Reklamationen potenzieren sich, wenn Kommunikationsregeln im Unternehmen nicht funktionieren

Kommunikationsregeln im Unternehmen betreffen Themen wie Erreichbarkeit, Vertretungen, Verantwortlichkeit, Unterschriftenregelungen etc. Wenn diese Regeln nicht funktionieren, wird bei einer Reklamation schnell aus einer Mücke ein Elefant. Aussagen wie „Toll, dass man bei Ihnen endlich mal jemand erreicht, dass Ihre Pause schon zu Ende ist“ führen sofort zu einer höheren Stufe der Eskalation. Viele Betriebe unterschätzen diesen Bereich und lassen damit überflüssige Probleme für das eigene Unternehmen zu.

6. Mehr als schöne Worte

Vielfach beschränken sich Tipps zur Reklamationsbehandlung auf die richtige Kommunikation mit dem Kunden. Das ist aber nur ein Teil des Prozesses. Richtige Behandlung braucht 2 weitere Schritte: Zum einen den unbedingten Willen, den Kunden zu helfen und Reklamationen zu lösen. Zum anderen einen Prozess, der die Abweichung analysiert, um aus ihr zu lernen und um Wiederholungen zu vermeiden

7. Eine Reklamation entsteht nicht erst dann, wenn der Kunde es merkt

Reklamationen sind Abweichungen von der Norm. Man muss nicht erst warten, bis der Kunde den Fehler merkt. Häufig werden Fehler schon im Produktionsprozess oder in der Verwaltung festgestellt. Jetzt ist es wichtig, dass dieser Fehler nicht vertuscht, sondern korrigiert und dokumentiert werden. Aktiver Umgang mit diesen Fehlern führt zu aktiver Reklamationsvermeidung. Aktiver Umgang passiert jeden Tag zu jeder Zeit an jedem Ort im Unternehmen. Er funktioniert aber nur dort, wo Vertrauen zwischen Geschäftsführung, Abteilungsleitung und Mitarbeitern besteht.

8. Ein guter Arbeitsablauf vermeidet Reklamationswiederholungen

Reklamationen müssen in einen festen Workflow eingebettet sein. Dieser Workflow bestimmt zum einen die Annahme und die Verantwortlichkeit der Beschwerde. Fest definierte Ansprechpartner und klar zugeordnete Verantwortlichkeiten schaffen Sicherheit bei der Reklamationsannahme und bei der Durchführung der ersten Schritte. Daran schließt an ein Ablaufschema, um eine Abweichung in einen Verbesserungsprozess zu überführen. Wenn alle beteiligten Mitarbeiter eines Unternehmens hier eingebunden werden, besteht die größte Chance, aus dieser Reklamation für die Zukunft zu lernen. Dabei bringt ein Auswertungstool Abweichungen in eine solche Form, das daraus Rückschlüsse auf Produkte, Mitarbeiter, Lieferanten oder Kunden gezogen werden können

9. Schwarze Schafe filtern

Ein Auswertungstool findet auch die schwarzen Schafe unter Kunden und Lieferanten. Ein solches Tool zeigt neben den Abweichungen auch die Kosten, die dadurch entstanden sind. Jetzt erkennt man, was bisher nur ein Bauchgefühl war. Das Ergebnis gleicher Kunde oder Lieferant mit unterschiedlichsten Reklamationen bringt die Entscheidungshilfe, ob man weiter mit diesem Geschäftspartner zusammenarbeiten will.

10. Mit Reklamationen kann man nicht nur bestehende Kunden behalten sondern auch neue Kunden gewinnen

Gute Reklamationsbehandlung hilft, Kunden zu behalten. Eine gut zu Ende geführte Abweichung stärkt das Vertrauen der Geschäftspartner in zukünftige Geschäftsbeziehungen. Die Beziehung verbessert sich vor allem auf emotionaler Ebene und gibt Kunden die Sicherheit, dass bei eventuellen zukünftigen Fehlern eine faire Lösung gefunden wird. Das gilt natürlich auch im erweiterten Maß für Empfehlungen bei Neukunden, da so leichter Vertrauen aufgebaut werden kann.

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