Maria Anwari verstärkt CPS Schließmann Team im Erbrecht

Maria Anwari verstärkt CPS Schließmann Team im Erbrecht

Prof. Dr. Christoph Ph. Schließmann hat im Familienunternehmen durch den sehr frühen Tod des Gründers selbst ungünstigste Nachfolgeumstände durchlebt. Er ist daher ein früher Pionier des komplexen Themas „Unternehmer-Nachfolge“ und veröffentlichte bereits 2001 im Luchterhand-Verlag (heute Wolters-Kluwer) das Fach-Buch „Schließmann/Fandrich/Bloehs: Unternehmer-Nachfolge: Strategische, finanzielle, juristische, steuerliche und persönliche Aktionsfelder vernetzen – die beste Lösung finden“. Dazu hielt er Vorträge und Seminare und begleitete Familienunternehmen bei der Nachfolgegestaltung.

Maria Anwari, LL.M., ist eine ausgewiesene Erbrechts-Spezialistin und verstärkt seit 2022 das CPS Schließmann Team in Bürogemeinschaft.

Maria Anwari war nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Mannheim und Heidelberg in einer Privatbank in Frankfurt am Main tätig. Sie beriet vermögende Privatkunden in den Bereichen nationales und internationales Erbrecht, der Vermögensnachfolgeplanung und Vermögensstrukturierung. Als Syndikus-Rechtsanwältin verantwortete sie danach das Themenfeld „Vermögensverwaltung“ aus rechtlicher Sicht in einer großen Wertpapierbank. Mit der Post Graduate Qualifikation „Erbrecht, Unternehmensnachfolge & Vermögen“ – Hochschulgrad „Master of Laws“ (LL.M.) hat sie sich dann als Rechtsanwältin auf Erbrecht (national/international) und Vermögensnachfolge spezialisiert. Ihre Bankerfahrung, betriebswirtschaftliche und steuerrechtliche Kenntnisse sind ein Fundus, von dem Mandanten profitieren.

Christoph Schließmann und Maria Anwari bieten zusammen ein integriertes Portfolio der erbrechtlichen Vermögensgestaltung und Nachfolge national/international:

-Strategisch-strukturelle Lebensfähigkeit eines Unternehmens: Ist das Unternehmen zur Nachfolge und deren Gestaltung geeignet?
-Präventives Nachfolgekonzept
-Synchronisation von Strategie, Organisation, Compliance, Corporate Governance, Rechtsformen, Erbrecht und gesellschaftsrechtliche Bestimmungen. Eine mangelhafte Synchronisation kann im Ernstfall zu einem Verlust des Gesellschaftsanteils führen.
-Regelung von Konflikten durch international gelegenes Vermögen. Das Internationale Erbrecht stellt eine äußerst komplexe Rechtsmaterie dar. Die Anwendungen ausländischer Rechtsordnungen sind ebenso zu klären, wie die Zuständigkeiten verschiedener Gerichte.
-Vermögensanalyse: Erst wenn die Bewertungen für alle Vermögenswerte vorliegen, können Ihren persönlichen Wünschen und Vorstellungen entsprechend Lösungsmodelle gefunden werden.
-Vorweggenommene Erbfolge/Schenkungen: Ausschöpfung möglicher Schenkungssteuerfreibeträge durch individuell zugeschnittene Modelle wie Familienpools und Stiftungen.
-Familienpools: Familienpools sind Gesellschaften, die kapitalstarke Familien zur professionellen Planung, organisierten Verwaltung und strategischen Bewirtschaftung mittlerer und großer Privatvermögen gründen.
-Der Pflichtteilsanspruch – manchmal Fluch und manchmal Segen.
-Maßnahmen zur Reduzierung des Pflichtteils: Ehegatten, eingetragene Lebenspartner, Nachkommen und Eltern können im Erbfall Pflichtteilsansprüche geltend machen. Diese betragen die Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs. Angesichts komplexer werdender Familienstrukturen wächst die Nachfrage nach Pflichtteilsreduzierungsmaßnahmen.
-Durchsetzung von Pflichtteilsansprüchen: Es kommt nicht selten vor, dass der Pflichtteilsberechtigte wenig bis keinerlei Kenntnis über den Umfang des Nachlasses hat. In solchen Fällen ist es wichtig mit der richtigen Strategie an die Angelegenheit heranzugehen, damit der Pflichtteilsanspruch nicht ins Leere läuft.
-Testamentsgestaltung / Vorsorgevollmacht: Entspricht die gesetzliche Erbfolge nicht Ihren Vorstellungen als Erblasser, haben Sie die Möglichkeit, Ihren eigenen Willen in einem Testament festzuhalten. Sie können Erben einsetzen und Vermächtnisse sowie Auflagen anordnen, ändern oder ergänzen. Wir beraten Sie bezüglich der Formalien und finden klare Formulierungen für eine eindeutige Auslegung.

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CPS Schließmann I Wirtschaftsanwälte ist auf maßgeschneiderte Lösungen für erfolgreiche und rechtssichere Geschäftsentwicklung spezialisiert. Dazu liegt ein Schwerpunkt im Bereich der Luxury Assets.

Professor Dr. Christoph Ph. Schließmann ist international tätiger Wirtschaftsanwalt in Frankfurt am Main gilt als Stratege unter den Wirtschaftsanwälten an der Schnittstelle von Wirtschaft & Recht mit über 30 Jahren Erfahrung. Christoph Schließmann lehrte 16 Jahre strategische Unternehmensführung und Entrepreneurship in Executive- und MBA-Programmen an St. Galler Business Schools und seit den 90ern am MCI Innsbruck und der Universität Salzburg, wo er seit 2005 Honorarprofessor für Unternehmensführung ist. Christoph Schließmann ist Autor von 10 Fachbüchern, u.a. „Das Konzept Interdependency“ und „Leistungspotenziale im Fadenkreuz (bei bei Springer Gabler erschienen).

Kontakt: CPS Schließmann, Hansaallee 22, 60322 Frankfurt am Main, Tel.: 069/663 779 – 0

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Neue Wege mit dem CPS Schließmann Corporate-Think-Tank

Neue Wege mit dem CPS Schließmann Corporate-Think-Tank

Neue Wege in der Unternehmensstrategie gehen

Mit dem CPS CorporateThinkTank bietet Prof. Dr. Christoph Ph. Schließmann Unternehmern, Managern und deren Mitarbeitern sowie Projektgruppen – auch zusammen mit Stakeholdern und Kunden – die Möglichkeit, gemeinsam an zukunftsorientierten Fragestellungen für die Lebensfähigkeit ihres Unternehmens zu arbeiten.

Warum scheitern so viele ehemals erfolgreiche Unternehmen? Warum gelingt es einigen der Disruption zu entgehen und innovative lebensfähige Strategien zu entwickeln und umzusetzen, während andere aufgeben müssen? Diese Unternehmen sind so erfolgreich, weil sie einen neuen Weg gefunden haben, mit Strategie umzugehen. Sie „öffnen“ ihren Strategieprozess und ihr Mindset.

In der modernen Strategiearbeit gilt es Ansätze zu finden, die der Wettbewerber im strategisch relevanten Markt noch nicht entdeckt haben oder die für sie zu unbequem sind, um sie anzugehen.

Der klassische Strategieprozess hat ausgedient. Studien zeigen, dass 50 bis 90 Prozent der von Unternehmensverantwortlichen entwickelten Strategien scheitern. Viele Unternehmen tun sie sich schwer, neue und vielversprechende Geschäftsideen zu entwickeln und diese in Strategien zu übersetzen und vor allem umzusetzen.

Strategieentwicklung von oben herab ist fatal falsch, denn sie beschränkt. Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, dass einige wenige Personen an der Spitze in der Lage sind, lebensfähige und zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln. Unternehmensverantwortliche wissen häufig nicht, was wirklich vor sich geht. Dazu sind sie oft von Ja-Sagern umringt, die sich keinen Widerspruch trauen bzw. erst gar nicht über den Tellerrand der vorhandenen Denkwelt hinausgehen. Das Schicksal eines Unternehmens hängt von dem Fokus, der der Anpassungsfähigkeit und dem Veränderungswillen einiger weniger Top-Führungskräfte ab. Scheitern sie an dieser Aufgabe, scheitert auch das Unternehmen.

Der CPS CorporateThinkTank setzt genau hier an und zeigt neue Wege. Gemeinsam denken und arbeiten wir an innovativen unternehmerischen Rahmenbedingungen, wie z.B. lebensfähigen Geschäftsmodellen in strategisch relevanten Märkten, disruptiven Innovationen, Komplexität und Marktdynamik.

– „Strategie“ neu denken
– Branchenlogiken und -regeln auf den Kopf stellen
– In strategisch relevanten Märkten und nicht in Produkt- oder Vertriebsmärkten denken
– Aus einem simulierten, antizipierten Angriff Bedrohungspotential für das eigene Kerngeschäft erkennen
– Das eigene Geschäft simuliert zerstören
– Geschäftsmodelle für den Albtraum-Wettbewerber und -Angreifer entwickeln
– Risiken für das eigene Geschäft erkennen. Sich im Sinne von disrupt yourself“ auseinanderzusetzen, wie andere angreifen könnten.

Christoph Schließmann leitet, steuert und liefert viele Inputs aus über 30 Jahren Erfahrung in Wissenschaft und Praxis und an der Schnittstelle von Wirtschaft und Recht. In den individuellen CorporateThinkTank – Programmen – unternehmensintern oder offen – löst er mit geeignetem Input kritische Reflexion, Kreativität und Dynamik aus.

Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus Schließmann´s 30 jähriger Erfahrung und Tätigkeit in St. Gallen, Harvard, Stanford, Salzburg und Innsbruck fließen ein.

Für den CPS CorporateThinkTank steht ein neuer und inspirierender Durchführungsort in Kahl am Main, umgeben von einer bekannten Seenlandschaft, östlich von Frankfurt, zur Verfügung.

Genau die passende Atmosphäre für Begegnungen, Besprechungen, Diskussionen und kreative Workshops.

Am 15. Dezember 2022, 17:00 Uhr lädt CPS Schließmann zur Eröffnung und GetToGether ein und stellt die Programme und Leistungen näher vor. Interessenten werden um Anmeldung unter mail@cps-schliessmann.de oder Tel. 069/6637790 gebeten.

Ab Januar 2023 finden mit jeweils 2,5 Stunden Dauer von 17-19:30 Uhr die ersten Open Sessions zu ausgewählte Themen der Unternehmensführung statt. Prof. Dr. Christoph Ph. Schließmann stellt die wichtigsten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis vor.
Unternehmer und Führungskräfte sind dazu herzlich willkommen.

Ort: CPS-CorporateThinkTank-Zentrum, 63796 Kahl am Main

Session 1:
Strategisch Relevante Märkte richtig definieren, analysieren und sich positionieren
19. Januar 2023

Session 2:
Lebensfähige Geschäftsmodelle aufbauen und halten
02. Februar 2023

Session 3:
Innovationen und Sprunginnovationen erfolgreich finden und umsetzen
16. Februar 2023

Preis Teilnahme Person/pro Session: EUR 395,- zzgl. MwSt.

Anmeldung unter mail@cps-schliessmann.de oder Tel. 069/6637790

Prof. Dr. Christoph Ph. Schließmann ist spezialisiert auf maßgeschneiderte Lösungen für erfolgreiche und rechtssichere Geschäftsentwicklung und begleitet Unternehmen und Organisationen bei ihrer Neuausrichtung.

Er lehrte über 16 Jahre Strategische Unternehmensführung und Leadership in St. Gallen und heute internationale Unternehmensführung an der Schnittstelle von Wirtschaft & Recht an der Universität Salzburg sowie Innsbruck. Er ist Autor und Publizist von 10 Fachbüchern und vielen Fachartikeln.

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Die Erfolgs-Blase der Yachtindustrie

Die Erfolgs-Blase der Yachtindustrie

Die Yachtindustrie feiert sich derzeit selbst. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Booten deutlich steigen lassen und die Auftragsbücher sind voll. Lieferzeiten bis 2024 keine Seltenheit.

Pressemeldung der boot Düsseldorf am 27.10.2021: „Die Aussteller der boot sind voll auf Kurs Richtung Düsseldorf“, freut sich Messechef Wolfram Diener und berichtet von einem einzigartigen Zuspruch der Branche. Nicht nur bei Segel- und Motorbooten, sondern auch im Luxusyachtsegment … werden die Global Player wieder in Düsseldorf an Land gehen. Die internationalen Bootsmessen der vergangenen Wochen haben der Branche noch einmal einen tüchtigen Rückenwind verschafft.“

Ich sehe solch ausgelassene und zur Schau gestellte Freude mit Skepsis, weil ich erlebe, wie die Deals jenseits der Showbühne gehandhabt werden. Nach der Messeeuphorie und den großen Announcements wartet die Realität der Umsetzung und Erfüllung!

Mir bereitet die Entwicklung beim Blick hinter die Kulissen des Zirkus Sorge, türmen sich eine Reihe von Risikofaktoren, die gerne ausgeblendet werden. Hier werdem Kauf-Abschlüsse und nicht vertragsgerecht-pünktlich ausgelieferte Boote zu ausgewogenen Verkäufer-Käufer-Konditionen in einer Qualität, die „built to last“ und zufriedene Kunden rechtfertigt, gefeiert.

1. Neue Kunden im Markt kaufen anders
Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator und Brandbeschleuniger für den Eintritt neuer Käufergruppen in den Yachtmarkt. „Die Yacht ist ein schwimmender Rückzugsort in Distanz und auch ich möchte eine haben“ sind Argumente, die wir hören. Keine Yachting-Affinität, keine Erfahrung mit dem Betrieb einer Yacht. „Haben wollen“ zählt. Die Yacht als mobiles Hideaway, auf dem in Distanz trotz aller Lockdowns und Infektionsrisiken ein luxuriöser Ferienaufenthalt möglich war und ist.

Nachhaltiges Wachstum?

Während früher sich Yachting affine Kunden langsam an das Thema herantasteten und sich die Welt des Yachting stufenweise solide erschlossen, habe ich bei manchem Neueinsteiger eher das Gefühl, dass die plötzliche „Yachtliebe“ eine Sternschnuppe der pandemische Galaxie ist, als dass daraus ernsthafte Yachteigner werden könnten.

Folgende Typologien haben wir erfahren:

a) Der pandemische „Erlebnishungrige“. Raus aus den Restriktionen und Kauf einer EIGENEN Yacht auf Zeit mit dem bewussten Ziel, sie nach dem Genuss wieder zu verkaufen, vielleicht sogar am Zielort, z.B. in der Karibik. Hier haben wir den Exit von Anfang an mit eingebaut.
b) Der „Investor“: Yacht als Geldanlage, d.h. neben der Eigennutzung als schwimmendes Hideaway mit der Familie soll die Yacht darüberhinaus Geld verdienen, kommerziell einsetzbar und bestmöglich ausgelastet sein.
c) Der „Pandemie-Hysterische“: Yachtkauf als Distanzmodell um jeden Preis und egal welcher Zustand, bevor ein anderer den Markt leerkauft.

Charakteristisch waren zu entdeckende Kaufgewohnheiten: Stante pede wurde auf eine für den Anfang zu große Yacht gesetzt, ohne im Ansatz eine Ahnung über die Kaufmodalitäten, den Betrieb, das Crewing, die rechtlichen und steuerlichen Bedingungen sowie die Folgekosten zu haben. Viele waren mit dem Besitz und Betrieb realistischerweise überfordert und es kam schnell zu Problemen.

Auf viele Neulinge wartet die Erkenntnis, dass sie solch riesiges Teil nicht einfach wegparken können. Es verlangt Zuwendung und nicht enden wollendes Investment.

2. Verträge die Erschauern lassen
Mangels Erfahrung wurden ungeprüfte und nicht ausreichend verhandelte Käufe und Kaufverträge geschlossen. Der Wille, ohne vorheriges Betriebskonzept und Kenntnis, was in die Verträge solch komplexer Produkte unbedingt einfließen muss, möglichst rasch zum Kaufabschluss zu kommen, stand im Vordergrund.

Die Verkäufer diktierten die Konditionen und drohten mit rasch längeren Lieferfristen, stimmt der Kunden nicht schnell zu.

Ich habe Verträge gesehen, in denen Eignerrechte völlig unterrepräsentiert bzw. falsch geregelt waren, Rechtswahl und Gerichtstände den Eigner im Streitfalle geopolitisch, rechtlich und kostentechnisch in höchste Bedrängnis bringen könnten. Vor allem sind die Meilensteien und Lieferfristen derart weich und variabel formuliert, dass die Lieferanten sich jeden Verzug sanktionslos vorbehalten. Sie beugen damit den absehbaren Kapazitätsengpässen vor.

3. Ersticken am Erfolg mangels gesunder Finanzierung
Volle Auftragsbücher sind mitnichten ein Beweis für eine lebensfähige Unternehmung.

Ich kenne Werften, die derart unterfinanziert sind, dass sie die – in keiner Weise abgesicherten – Anzahlungen der Neukunden benötigen, um den Bau der Halbfertigyachten zu finanzieren (die dafür vorgesehenen Anzahlungen wurde gebraucht, um andere Löcher zu stopfen). Ein regelrechtes „Schneeballsystem“, bei dem im Falle von Insolvenzen die letzten Kunden in der Futterkette die Zeche zahlen.

4. Volle Auftragsbücher – keine Kapazitäten
Es werden Aufträge angenommen, obwohl keine ausreichenden Kapazitäten vorhanden sind.

Bereits bestehende Yachtbauaufträge wurden bereits um ein Jahr oder mehr prolongiert und dennoch werden neue Aufträge mit Auslieferungszusagen agenommen, die grob fahrlässig von vorneherein nicht einhaltbar sind. Der Rückstau an Halbfertig-Projekten erlaubt dies nicht.

5. Keine Sicherheiten
In einem seriösen Yacht-Kauf- oder Bau-Vertrag ist zu regeln, wie die Anzahlungen des Käufers für den Fall einer Nichterfüllung abgesichert werden. Dafür genügt nicht eine Bau-Hypothek, denn kaum ein Käufer kann eine halbfertige Yacht am Markt sinnvoll verwerten.

Die geringe Eigenkapital- und Cash Flow – Decke vieler Werften erlaubt z.B. keine Performance-Bau-Bürgschaft einer seriösen Großbank auf erstes Anfordern. Natürlich kann ein Käufer diese dann extrem teuer finanzieren. Besser wäre für ihn die Frage zu beantworten, ob er mit der Werft seiner Wahl den richtigen Geschäftspartner für sein Projekt hat. Nach unserer Erfahrung macht kaum ein Eigner/Käufer einen Bonitäts-Due Diligence Check für die Werft, der er 1-3 Jahre sein Geld anvertraut.

6. Kein Fachpersonal
Generell und verstärkt durch Entlassungen während der Pandemie, fehlen den Werften qualifizierte und laufend geschulte Yacht-Facharbeiter und eine Mindest-Wertschöpfung im eigenen Hause. Stattdessen wird in einem unverantwortlich hohen Maße outgesourced und Firmen ohne spezifische Yacht-Erfahrung beauftragt. Einem Haus- und Hofelektriker fehlt die spezifische Kompetenz zum Yachtbau.

Dazu ist eine Yacht ein zu komplexes Produkt in einem noch komplexeren Medium Wasser. Die Kräfte und Einflüsse auf eine Yacht unter extremen Nutzungsbedingungen sind speziell.

7. Qualitätsmängel
In Summe vieler vorgenannter Faktoren kommen Yachten mit minderer Qualität und versteckten Mängeln auf den Markt.

In den letzten Jahren kam es zu übermäßig hohen Sink-Quoten bei neuen und neuwertigen Yachten. Ursachen: Elektrische Systeme und Verkabelungen sind mangelhaft, Schottwände halten dem Wassereintritt nicht stand; Lenzeinrichtungen nicht genügend Wasser weg usw.

Dazu eine wachsende Zahl von lichterloh brennenden Yachten bei relativ kleinen Ursachen, wie z.B. eine überhitzte Pfanne in der Küche wie in Kroatien im Sommern 2021: Yacht-Millionenschaden bei Feuer-Inferno MARINE KATELA

8. Nachhaltigkeit – das neue Modewort
Auf den Herbstmessen kam das Thema Nachhaltigkeit auf und die Visionen, die damit verbunden sind. All das ist nur ein Kompromiss. Rein umwelt- und klimatheoretisch wäre jede Yacht weniger, die die Umwelt belastet, eine gute Yacht. Dies nicht wollend, ist eine große Yacht weitgehend „umweltneutral“ zu gestalten, eine Riesenherausforderung jenseits aller aktueller Parolen der Branche. Und: Das können nur wenige in der Branche.

Ich fände es spannend, ein eigenes Kapitel in Yachtkaufverträgen zu verankern, in denen es um „Sustainability“ geht mit konkreten Meilensteinen und Commitments für die Hersteller. Vor allem müssen die Käufer mitspielen und zu investieren bereit sein.

9. Der Kunde als Träger des wirtschaftlichen Risikos der Hersteller
Der Kunde, vor allem der unerfahrene, bleibt der überwiegende Risikoträger. Er finanziert die Party und feuert mit seinem Auftrag die Stimmung in der Branche, nicht wissend, ob und wann er seine TraumYacht bekommt. Die Partylaune weicht der Realität.

Und hat er diese nach viel Hin und Her endlich, haben seine Gewährleistungs – und Garantieregelungen zeigen, ob und wie sie ihn zumindest wirtschaftlich schützen; vom Ärger mit laufenden Mängeln und Nachbesserungen abgesehen.

10. Auch bei Gebrauchtyachten zeigen sich Käufe, von denen besser abzuraten wäre.
Da der Markt leergekauft ist und Neuyachten meist Lieferzeiten haben, die nicht in der kommenden Saison liegen, es sei denn, sie haben das Glück eine Stock-Yacht zu erwischen, wenden sich viele Kunden Gebrauchtyachten zu. Eine Yacht muss es sein. Jetzt! Zuschlagen, bevor es andere tun. Nicht immer werden das gute und wirtschaftliche Käufe.

a) Oft wird zu groß gekauft und nicht die Folgekosten und der Betriebsaufwand bedacht. Eine 27 m für 700TEUR klingt zwar schön, hat einen riesigen Refitbedarf und jedes Ersatzteil kostet nicht auf dem Level einer 700TEUR Yacht, sondern auf dem einer 6 Mio Yacht, denn das wäre der Neupreis. Dazu kommen teure Liegeplätze, Crew, Logistik.
b) Es besteht kein Betriebskonzept; es wird eine Yacht für eine Genuss-Saison, oft im weiten Ausland, gekauft ohne eine Idee, was danach mit der Yacht wird. Plötzlich wird sie erneut auf dem Markt mit hohen Verlusten angeboten; Chartern wäre einfacher und kostengünstiger gewesen.
c) Die Yachten werden nicht ausreichend technisch untersucht bzw. von nicht registrierten „Fachleuten“.
d) Rechtlicher und steuerlicher Status (VAT PAID) ungeprüft.

The Party must go on! Wie lange noch? Schauen wir mal…

Prof. Dr. Christoph Ph. Schließmann ist Fachanwalt für internationales Wirtschaftsrecht in Frankfurt am Main und berät seit über 25 Jahren Unternehmen bei ihrer internationalen Geschäftsentwicklung an der Schnittstelle von Wirtschaft, Recht & Steuern.
Selbst Skipper seit 1996 überträgt er sein Wissen und seine Erfahrung auf die Yachtbranche. Er gilt als einer der führenden Yachtrechts-Anwälte und begleitet vor allem Eigner, -hersteller und Vercharterer großer Yachten mit einem Full-Service-Programm weltweit.
Die Kanzlei ist rund um das Mittelmeer vertreten mit Schwerpunkt Kroatien, Zypern und Malta.
www.der-yacht-anwalt.de

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Der-Yacht-Anwalt
Prof. Dr. Christoph Ph. Schließmann
Hansaallee 22
60322 Frankfurt am Main
069/663779-0
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