Angst um die sichere Rohstoffversorgung in Europa

Angst um die sichere Rohstoffversorgung in Europa

Die Abhängigkeit Europas von strategischen Rohstoffen steht auf dem Prüfstand. Die Bedeutung von Mineralien wie Gallium und Germanium für hochtechnologische Geräte wie Elektroautos, Smartphones und LEDs ist unbestreitbar. Doch derzeit besitzt die Volksrepublik China etwa zwei Drittel dieser Rohstoffe und nutzt geschickt ihre dominante Position, um europäische Kunden von sich abhängig zu machen. Die Frage, die sich stellt, ist: Kann Europa sich von Chinas Einfluss befreien, oder ist es bereits zu spät für eine Diversifizierung der Lieferketten?

Uli Bock, Strategieexperte der doobloo AG, verfolgt seit Jahren die Entwicklungen im weltweiten Rohstoffmarkt. „In dieser kritischen Phase bietet das neue europäische Gesetz für kritische Rohstoffe eine einzigartige Chance, die Nachhaltigkeit in Europas Rohstoffversorgung zu verbessern“, sagt Uli Bock. Europa möchte seine Abhängigkeit von diesen kritischen Rohstoffen reduzieren und gleichzeitig seine Klima- und Digitalziele erreichen. Das Gesetz verfolgt das Ziel, europäische Kapazitäten zur Rohstoffgewinnung und -verarbeitung aufzubauen und nachhaltige Lieferketten zu etablieren. Uli Bock weist aber darauf hin, dass dies aber auch ein ehrgeiziges Vorhaben ist, das eine fundamentale Veränderung in Europas Rohstoffpolitik verspricht.

Führende Technologiestandorte sind auf die sichere Rohstoffversorgung angewiesen

Das neue Gesetz für kritische Rohstoffe steht vor einer gewaltigen Herausforderung, insbesondere im Zeitalter des Machtkampfs mit China. Europa strebt nach einer nachhaltigen und unabhängigen Rohstoffversorgung, während China geschickt seine dominante Position auf dem globalen Markt ausnutzt. Eine Studie der Europäischen Union warnt vor den kritischen Auswirkungen dieser Auseinandersetzung. Uli Bock gibt zu bedenken, dass der Machtkampf mit China nicht nur geopolitische Konsequenzen hat, sondern die wirtschaftliche Zukunft Europas beeinflusst. „Die Frage, ob Europa sich von Chinas Einfluss befreien kann und dies die Lösung wirklich ist, wird immer dringlicher“, so Bock.

Forschungsergebnisse zeigen, dass die Abhängigkeit Europas von kritischen Rohstoffen, vorwiegend von seltenen Erden wie Gallium und Germanium, eine Bedrohung für die Wirtschaft und Sicherheit des Kontinents darstellt. Diese Ressourcen sind unverzichtbar für die Herstellung hochtechnologischer Produkte und stellen eine Bedrohung für die europäische Wirtschaft und Sicherheit dar. Uli Bock erklärt, dass die Europäer bildlich sich in einem David-gegen-Goliath-Szenario befinden, in dem sie ihre Kräfte bündeln und innovative Lösungen finden müssen, um den Herausforderungen zu begegnen und eine nachhaltige und unabhängige Rohstoffversorgung zu gewährleisten.

Rohstoffe aus Europa und für Europa?

Das neue Gesetz zielt darauf ab, diese Abhängigkeit zu reduzieren, indem es den Aufbau europäischer Kapazitäten in der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung fördert. Uli Bock ist davon überzeugt, dass dies ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Versorgung, die Europa weniger anfällig für politische und wirtschaftliche Turbulenzen macht, ist.

Lösungen: Aus „Alt mach Neu“ und nachhaltige Lieferketten?

Ein entscheidender Ansatz zur Erreichung dieses Ziels ist die Erhöhung der Wiederverwertbarkeit von Materialien. Europa hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Wiederverwertung von Abfallstoffen zu fördern. Das neue Gesetz für kritische Rohstoffe geht noch einen Schritt weiter und zielt darauf ab, die Wiederverwertung von Rohstoffen selbst zu fördern. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der Verlust dieser wertvollen Ressourcen durch eine effizientere Nutzung und Rückgewinnung ausgeglichen wird. „Ein innovativer Ansatz, der eine nachhaltige und langfristige Versorgung mit kritischen Rohstoffen ermöglichen könnte. Gleichzeitig brauchen wir kostengünstige und nachhaltige Recycling-Technologien“, so Bock.

Darüber hinaus strebt das Gesetz die Etablierung nachhaltiger Lieferketten für Rohstoffe an. Unternehmen werden dazu angehalten, Umweltaspekte und soziale Standards entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu berücksichtigen. Dies soll sicherstellen, dass die Beschaffung von Rohstoffen unter Einhaltung von menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten erfolgt. Uli Bock begrüßt diesen Ansatz, um die Verantwortung der Unternehmen für ihre Lieferketten zu stärken, um ethisches und nachhaltiges Handeln zu fördern. Experten sehen in einer nachhaltigen Rohstoffversorgung einen integralen Bestandteil einer zukunftsfähigen und klimafreundlichen Wirtschaft.

Kritik: Verlagerung von Umwelt- und Klimaschäden

Trotz dieser vielversprechenden Initiative gibt es jedoch auch Kritik an dem Gesetz. Befürchtungen, dass der Fokus auf den Ausbau europäischer Kapazitäten lediglich zu einer Verlagerung der Umwelt- und Klimaschäden durch Rohstoffabbau führen könnte, bestehen. Zudem die Sorge, dass die Probleme nicht gelöst, sondern lediglich verschoben werden. Weitere Kritikpunkte betreffen die Fragen nach Finanzierung und Umsetzbarkeit des Gesetzes. Der Aufbau neuer Technologien und europäischer Kapazitäten erfordert erhebliche Investitionen.

Uli Bock fügt hinzu, dass inmitten dieser Debatte Europa vor der dringenden Aufgabe steht, sich von der Abhängigkeit von Chinas Rohstoffexporten zu befreien. Die angekündigten massiven Beschränkungen im Export von essenziellen Mineralien haben europäische Unternehmer und Politiker alarmiert. Die Fragen nach möglichen Lieferkettendiversifizierung und der Entwicklung alternativer Beschaffungsstrategien stehen im Raum.

Zukunft Europas liegt in einer nachhaltigen und unabhängigen Rohstoffversorgung

Zweifellos bestehen zahlreiche Herausforderungen für den sicheren Rohstoffzugang. „Alle Möglichkeiten sollten abgewogen und in Entscheidungen einfließen“, ist Uli Bock überzeugt. Europa überlegt, wie es sich dem Einfluss Chinas entziehen kann. Die Monopolstellung des Landes bei seltenen Mineralien wie Gallium und Germanium macht es schwierig für europäische Unternehmen, Alternativen zu finden. Wenn die Produktion in europäischen Ländern wie Deutschland brach liegt, ist eine Wiederbelebung äußerst schwierig und kostspielig. Dennoch gibt es europäische Werke, die in der Lage wären, Gallium und Germanium sofort zu produzieren. Die Zukunft Europas hängt von der Fähigkeit ab, eine nachhaltige und unabhängige Rohstoffversorgung zu gewährleisten. Das neue Gesetz für kritische Rohstoffe bietet eine Chance, diesen wichtigen Schritt voranzutreiben. Es ist ein wegweisender Schritt in Richtung einer nachhaltigen und resilienten Wirtschaft, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen ist. Europa steht vor der Herausforderung, seine Abhängigkeit von strategischen Rohstoffen zu reduzieren und gleichzeitig seine Klima- und Digitalziele zu erreichen. Uli Bock ist überzeugt, dass dies zwar ein Weg voller Hindernisse ist, aber auch voller Chancen. Die Zukunft Europas liegt in der Balance.

V.i.S.d.P.:
Valentin Jahn
Unternehmensgründer & Zukunftsforscher

Über den Autor:
Valentin Jahn ist Diplom-Soziologe mit technikwissenschaftlicher Richtung im Verkehrswesen (Studium an der Technischen Universität Berlin). Seit mehr als 10 Jahren in der Projektleitung „Digitalisierung“ und seit über 15 Jahren als Berater mit Schwerpunkt Mobilität (DB Bahn, Cisco, UBER, Gründer und Unternehmer Mobility Data Lab GmbH) beheimatet. Seit 2022 als Gastautor für ABOWI Reputation tätig. Der Blog bausch-enterprise.de befasst er sich mit künstlicher Intelligenz und Digitalisierung, baut auf Zukunftswerkstätten. Du erreichst uns unter contact@abowi.com.

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Die Doobloo AG mit Sitz im Fürstentum Liechtenstein hat sich auf den Kauf strategischer Metalle spezialisiert. Sie ist überzeugt, dass jedes Anlageportfolio um einen greifbaren Sachwert erweitert werden sollte, als eine krisen- und inflationssichere Komponente. Technologiemetalle und Seltene Erden werden für fast alle Hightech-Entwicklungen der letzten Jahre dringend benötigt. Weitere Informationen unter: https://doobloo.com

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Meierhofstasse 2
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Fürstentum Liechtenstein
Email: info@doobloo.com
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Die doobloo AG mit Sitz im Fürstentum Liechtenstein hat sich auf den Kauf strategischer Metalle spezialisiert. Sie ist überzeugt, dass jedes Anlageportfolio um einen greifbaren Sachwert erweitert werden sollte, als eine krisen- und inflationssichere Komponente. Technologiemetalle und Seltene Erden werden für fast alle Hightech-Entwicklungen der letzten Jahre dringend benötigt.

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Smarte Energieversorgung – es wird Zeit!

Smarte Energieversorgung - es wird Zeit!

(Bildquelle: @ Pixabay)

„Wir Unternehmen“, organisiert im Bund der Selbständigen, fordern einen Fokus der Bundesregierung auf energetische Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Energiepreise. Hierzu muss aus Sicht des Mittelstands der Strommarkt dynamisiert und die Grundlastfähigkeit dringend ausgebaut werden.

Zurzeit scheint es, als wäre die Energie- und Wärmeversorgung für diesen Winter gesichert. Durch den jahrelang verschlafenen Ausbau der regenerativen Energien wird uns die Energiekrise aber auch in den nächsten Jahren belasten. Wir als Vertreter der klein- und mittelständischen Unternehmen sind über die Preisentwicklungen und ganz besonders um die grundlegende Versorgungssicherheit für die kommenden Jahre besorgt. Hier braucht es langfristige und sichere Lösungsansätze. Die Grundlastfähigkeit unserer Energieversorgung muss massiv ausgebaut werden. Die momentane Witterungslage in Deutschland verdeutlicht, dass Wind- und Sonnenenergie für eine stabile Stromversorgung in unserem Land nicht ausreichend sind. Zurzeit stabilisieren insbesondere ausländische Atomkraftwerke unser Stromnetz, auch der Verbrauch von Gas und Kohle erreicht wieder Höchstwerte.

„Um unseren Energiemarkt zukunfts- und widerstandsfähiger zu machen, braucht es eine Regierung, die durch die richtigen Regulierungsänderungen die Weichen für einen demokratischen und smarten Energiemarkt stellt,“ so Liliana Gatterer, Präsidentin vom Bund der Selbständigen Rheinland-Pfalz & Saarland e.V.

„Gerade für die ansässige Industrie ist es enorm wichtig, dass eine Energiesicherheit vorherrscht. Es darf nicht passieren, dass eine Versorgung durch Mangel gefährdet wird (siehe Pharmaindustrie und Medikamentenmangel)“, so Ralph Hollritt, Vorsitzender des Bund der Selbständigen Sachsen-Anhalt e.V.

Aus Sicht von Andreas Keck, Generalsekretär des Bund der Selbständigen Deutschland, könnte eine breite, dezentrale Zwischenspeicherung von Strom in Unternehmen, aber auch in
Privathaushalten einen wichtigen Beitrag leisten. „Ein smartes Stromnetz mit vielen kleinen Speichern in Elektromobilen, Batterien oder auch kreativen neuen Lösungen würde Bedarfsspitzen abfangen und Strom aus erneuerbaren Energie wie Wind und Sonne besser nutzbar machen. Dazu braucht es aber Rahmenbedingungen, die dringend politisch gesetzt werden müssen. Es
muss sich lohnen, in Speichertechnologie zu investieren oder z.B. die Kapazitäten des eigenen Elektroautos im Bedarfsfall zur Verfügung zu stellen. Da lohnt es sich eigenproduzierten bzw. zwischengespeicherten Strom einzuspeisen. Dynamische Preise mit smarten Verbrauchern kombiniert, würde die Grundlastfähigkeit erhöhen, weil sich z.B. Maschinen so steuern ließen, dass sie starten, wenn die Strompreise gerade günstig sind. Dann würden sich kleinteilige Investitionen in autarke Stromversorgung lohnen.“

Bund der Selbständigen | Wir Unternehmen.

Der BDSS Deutschland ist der Dachverband von eigenverantwortlichen und werteorientiert arbeitenden Unternehmerinnen und Unternehmern, die in einzelnen Mitgliedsverbänden organisiert sind. Wir sind konstruktive, engagierte und aktive Akteure in einer lebendigen und vielfältigen Zivilgesellschaft im Rahmen unseres demokratischen Rechtsstaates.

Viele tausend kleine und mittelständische Unternehmen sind in regionalen und überregionalen Unternehmensverbänden organisiert. Zentrale Aufgabe des BDS Deutschland ist die bundes- und europapolitische Vertretung der Interessen aller hier organisierten Unternehmen wie: Bund der Selbständigen / Deutscher Gewerbeverband e.V. Landesverband Hamburg | Bund der Selbständigen / Deutscher Gewerbeverband e.V. Landesverband Mecklenburg-Vorpommern | Bund der Selbständigen Landesverband Rheinland-Pfalz und Saarland e.V. | Bund der Selbständigen /Deutscher Gewerbeverband e.V. Landesverband Sachsen | Bund der Selbständigen Landesverband Schleswig-Holstein e.V. | mib – Mittelstand in Bayern Vereinigung der Selbständigen und mittelständischen Unternehmer e.V. | Bund der Selbständigen und Freiberufler Landesverband Berlin / Brandenburg e.V. | Bund der Selbständigen / Deutscher Gewerbeverband Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. | Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Thüringen e.V. | German Mittelstand e.V. | In enger Kooperation mit Bund der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e. V.

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Hauptversammlung – Agravis legt Priorität auf Versorgungsauftrag

Hauptversammlung - Agravis legt Priorität auf Versorgungsauftrag

Vertreter des Aufsichtsrates und des Vorstandes vor der virtuellen Hauptversammlung der AGRAVIS.

Die AGRAVIS Raiffeisen AG (https://www.agravis.de/de/) ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2022 gestartet. Nach den ersten vier Monaten wurde ein Umsatz von 2,94 Mrd. Euro erreicht, und das Ergebnis vor Steuern liegt aktuell bei 7,7 Mio. Euro. Angesichts einer anhaltenden Preishausse bei Agrarrohstoffen, Dünger, Energie und vielen weiteren Produkten passte der Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Köckler in der virtuellen Hauptversammlung des Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmens die Erwartungen mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr an. Demnach rechnet der AGRAVIS-Konzern bis Ende 2022 nun mit einem Umsatz von 7,3 Mrd. Euro (bisher 6,8 Mrd. Euro) und einem Ergebnis vor Steuern auf Höhe des Niveaus von 2021, als 33,2 Mio. Euro erreicht wurden. Bisher war man von 31,1 Mio. Euro ausgegangen.

Für Ernährungssicherheit sorgen

„Wir hatten im November 2021 – also weit vor den gerade marktprägenden Ereignissen – bewusst konservativ geplant“, erklärte Dr. Köckler und hob dabei auf den Krieg in der Ukraine ab, der seit dem 24. Februar über Nacht alles verändert hat. „Unsere Gedanken sind in diesen Tagen vor allem bei den Menschen, die Angst um ihr Leben haben, Hab und Gut verlieren oder in der Sehnsucht nach Frieden auf der Flucht sind“, sagte der AGRAVIS-Vorstandschef. „Die kriegerischen Auseinandersetzungen haben fundamentale Auswirkungen auf unser Geschäft und auch auf die Struktur der heimischen Landwirtschaft. In diesen Zeiten ist es unsere Aufgabe, mit für Ernährungssicherheit zu sorgen. Diese ist neben der freiheitlich-rechtlichen Grundordnung, der Sicherheit durch Verteidigung, der Energieversorgung ein elementarer, systemrelevanter Grundpfeiler unserer Gesellschaft“, unterstrich Dr. Köckler.

Versorgung mit Betriebsmitteln sichergestellt

Aktuell seien die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für den Agrarhandel und damit auch für den AGRAVIS-Konzern weiterhin beherrschbar. „Sie sind aber dennoch maximal fordernd angesichts stark steigender Preise, knapper Verfügbarkeiten und volatiler Marktverläufe.“ Als systemrelevantes Unternehmen komme die AGRAVIS ihrem Versorgungsauftrag gegenwärtig vollumfänglich nach. Aufgrund abgeschlossener Kontrakte und Vorverkäufe mit der Industrie und der Landwirtschaft sei die Versorgung mit Betriebsmitteln für die nächsten Monate sichergestellt. Das gelte auch für die Rohkomponenten, die für die Futtermittelherstellung benötigt werden.

Fehlende Mengen bei Bio-Soja und Rapssaat

Aber, so fügte Dr. Dirk Köckler einschränkend hinzu: „Produktzusagen wie Gentechnikfreiheit oder Bio sind nicht für das Gesamtsortiment aufrechtzuerhalten.“ Ursache hierfür seien fehlende Mengen beispielsweise an Bio-Soja und Rapssaat aus der Ukraine. Angesichts der Produktionsausfälle in der Ukraine werde sich die Versorgungslage verschärfen. „Wir bieten der Bundesregierung und weiteren Entscheidungsträgern deshalb den konstruktiven Austausch zur Gestaltung der Lagerhaltung, Exportpolitik und dem Umgang mit Produktionsverfahren an. Wir sind zuversichtlich, dass wir hier mit unserer Expertise zu einer realistische Neueinschätzung und Bewertung der Lage kommen.“

Fairer Interessenausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie

Die aktuelle Situation verlange eine neue Priorisierung. Die Versorgungssicherheit habe absoluten Vorrang. Dennoch betonte der AGRAVIS-CEO mit Blick auf den Klimawandel: „Deshalb stellen wir die Transformation der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz bei einem gleichzeitigen fairen Interessenausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie nicht infrage.“ Die enormen Preisrisiken in Verbindung mit engen Versorgungsbilanzen richteten deshalb das Scheinwerferlicht noch ein bisschen intensiver als ohnehin schon auf das Thema Nachhaltigkeit. Als Beispiele für markttaugliche, ganzheitliche Konzepte, die die AGRAVIS ihren Kund:innen biete, nannte er das MX-Konzept für Rinderfutter (https://www.agravis.de/de/tierhaltung/fuettern/rinder-und-kaelber/methanreduktion-mit-dem-mx-konzept.html), das zu einer deutlichen Methanreduktion führe, und den Einsatz von Feldrobotik. Hier starte in diesem Jahr der Vertrieb von zwei Maschinen im Zusammenspiel der Bereiche Landtechnik, Pflanzenbau und Digitalisierung. „Wir denken voraus und suchen aktiv nach Lösungen für unsere Kundschaft, gemeinsam mit innovativen Entwicklern und Herstellern. Auch das verstehen wir unter ‚Gemeinsam stark'“, führte Dr. Köckler aus.

Alternativen zu fossiler Energie

Angesichts der galoppierenden Energiepreise arbeitet der AGRAVIS-Konzern in zunehmendem Maße auch an Alternativen zu fossiler Energie. „Biomethan für den Kraftfahrzeugmarkt steht ebenso auf unserer Agenda wie die CO2-Neutralität unserer Standorte“, informierte der Vorstandsvorsitzende. Erste Schritte seien gemacht: CO2-Bilanzen für die Futtermittelstandorte würden erstellt, um konkrete Handlungsansätze für Produktion, Sortiment und Logistik zu bekommen. An verschiedenen AGRAVIS-Standorten werde eigener Solarstrom produziert, der größtenteils selbst genutzt wird. An weiteren seien Photovoltaik-Anlagen in Bau. Darüber hinaus erhalten 312 Standorte bilanziell grünen Strom.

Genossenschaftlicher Verbund als Kraftspender

Der AGRAVIS ist laut Köckler bewusst, dass die enormen Preisvolatilitäten Chance und Risiko gleichermaßen bedeuten. Die hohe Inflation aus dem vergangenen Jahr werde so schnell nicht wieder verschwinden, wie die jüngste Preisentwicklung im März und April nochmal deutlich zeigte. Dazu kämen fragile Lieferketten und anhaltend hohe Frachtkosten in der Logistik. „Wir stellen uns dieser Situation mit maximaler Fokussierung auf eine konsequente Kostendisziplin. Dies beschleunigt die Straffung von Strukturen und Prozessen und fordert die gleichzeitige konsequente Ausrichtung auf die Bedarfe unserer Kundinnen und Kunden.“ Die dafür erforderliche Kraft schöpfe die AGRAVIS aus dem genossenschaftlichen Verbund. „Gemeinsam mit den Raiffeisen-Genossenschaften haben wir die Infrastruktur und das Know-how, haben wir die Kundennähe und die konsequente Kundenorientierung, um der starke Partner für die Landwirtschaft zu sein.“

Brückenbauer und Digitalisierungstreiber

Dieser Verbundgedanke werde bereits proaktiv an vielen Stellen gelebt. Aktuelle Beispiele seien die geplanten gemeinsamen Logistikstandorte in Cloppenburg und Nottuln oder auch die Übernahme des Warengeschäftes von der Raiffeisen Warenhandel GmbH in Rosdorf durch unsere Konzerngesellschaft AGRAVIS Niedersachsen-Süd GmbH zum 1. Januar dieses Jahres. „Dem scharfen Wettbewerb in der Agrarbranche stellen wir uns auch 2022 mit Demut – um stets ein bisschen besser zu werden und mit den Anforderungen zu wachsen. Dabei füllen wir gern weiterhin proaktiv unsere Rolle als Brückenbauer und Digitalisierungstreiber aus“, blickte der Konzernchef zum Abschluss trotz aller Herausforderungen optimistisch nach vorn.

Weitere Berichte unter agrav.is/hv (https://www.agravis.de/de/ueber-agravis/investor-relations/hauptversammlung)

Die AGRAVIS Raiffeisen AG ist ein modernes Agrarhandelsunternehmen in den Segmenten Agrarerzeugnisse, Tierernährung, Pflanzenbau und Agrartechnik. Sie agiert zudem in den Bereichen Energie und Raiffeisen-Märkte einschließlich Baustoffhandlungen soüberwie im Projektbau. Die AGRAVIS-Gruppe erwirtschaftet mit über 6.300 Mitarbeiter:innen 7,3 Mrd. Euro Umsatz und ist als ein führendes Unternehmen der Branche mit mehr als 400 Standorten überwiegend in Deutschland tätig. Internationale Aktivitäten bestehen über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in mehr als 20 Ländern und Exportaktivitäten in mehr als 100 Ländern weltweit. Der Unternehmenssitz ist Münster.
www.agravis.de

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