Leitlinie Neuroborreliose: Verfehlte Antworten zu PTLDS

Wer in der aktualisierten Leitlinie Neuroborreliose Antworten für chronisch erkrankte Borreliosepatienten sucht, wird weiterhin enttäuscht werden.

Leitlinie Neuroborreliose: Verfehlte Antworten zu PTLDS

OnLyme-Aktion.org ©

OnLyme-Aktion.org fordert Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Lyme-Borreliose. Mehr Forschung für Patienten, bei denen Standardtherapien nicht ausreichend wirksam sind, ist überfällig. Post-Treatment-Lyme-Disease-Syndrom (PTLDS) und chronische Infektionen sind kein hinnehmbarer Kollateralschaden.

Die AWMF – S3 Leitlinie Neuroborreliose wurde aktualisiert. An der Überarbeitung waren 25 Organisationen beteiligt, darunter OnLyme-Aktion.org als eine von zwei Patientenorganisationen. Drei Jahre beteiligte sich die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Ursula Dahlem an der Aktualisierung. Verweise auf neuere Studien zu PTLDS und Mitarbeit in den Konsensuskonferenzen wurden eingebracht. Seit Mai 2024 ist die Leitlinie online.

„Wer in der aktualisierten Leitlinie Neuroborreliose Antworten für chronisch erkrankte Borreliosepatienten sucht, wird weiterhin enttäuscht werden. Für diese Patientengruppe gibt es keine befriedigenden Behandlungsangebote“ erklärt Ursula Dahlem, Vorsitzende von OnLyme-Aktion.org.“42 Jahre nach der Entdeckung des Erregers „Borrelia burgdorferi“ werden eindeutige Fälle teilweise noch immer nicht zeitnah diagnostiziert und angemessen behandelt. Nicht wenige dieser spät diagnostizierten und nicht ausreichend behandelten Patienten rutschen in chronische Krankheitsbilder. Damit fallen sie leicht aus den vorhandenen Leitlinien heraus. Für diese Patienten gibt es bei dem aktuellen Haus- und Fachärztemangel im kassenärztlichen Bereich zunehmend weniger Anlaufstellen, die sich mit dem komplexen Krankheitsbild Borreliose auseinandersetzen. Es zeigen sich in Deutschland keine wissenschaftlichen Fortschritte oder auch nur Konkretisierungen des Forschungsbedarfs zu Borreliose und PTLDS. Ein Beitrag zur Verbesserung der Versorgungslage für die von uns vertretenen Patienten ist nicht zu erkennen. Verheerende existenzielle Folgen sind nicht hinnehmbar. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften und behandelnden Ärzte stehen in der Bringschuld“.

Die Gründe für die Ablehnung der Leitlinie durch OnLyme-Aktion.org werden in einer Dissenserklärung erläutert. Diese sind dem Leitlinienreport angefügt. Das Aktionsbündnis gegen zeckenübertragene Infektionen Deutschland e. V. begrüßt grundsätzlich eine Stärkung der Wahrnehmung für alle Manifestationen der Lyme-Borreliose und PTLDS. Dies leistet die Leitlinie Neuroborreliose nicht in einem notwendigen Umfang. Die beiden vorhandenen Leitlinien zu Neuroborreliose und kutanen Manifestationen der Lyme-Borreliose betrachten einen klar definierten Ausschnitt der Borreliosepatienten. Die aktuellen Testmethoden für Lyme-Borreliose bieten zu wenig Sicherheit, um eine Aktivität der Borreliose in allen Fällen zu beweisen oder auszuschließen. Ob Langzeitfolgen wie PTLDS oder chronischer Infektionsverlauf mögliche Ursachen für teils schwerwiegende Symptome bei diagnostizierten Borreliosepatienten sind, bleibt dabei offen.

OnLyme-Aktion.org ist eine rein ehrenamtliche Organisation und setzt sich seit 12 Jahren für eine bessere Versorgung von Patienten mit Borreliose ein. Auch zukünftig ist der Verein offen für einen konstruktiven Austausch und eine zielführende Zusammenarbeit mit den Fachgesellschaften.

OnLyme-Aktion.org, das Aktionsbündnis gegen zeckenübertragene Infektionen Deutschland e. V., hat sich zum Ziel gesetzt, mit Aktionen und Kampagnen auf die gesundheitspolitischen Missstände insbesondere bei der Lyme-Borreliose aufmerksam zu machen und Betroffenen eine Stimme zu geben.

Das Aktionsbündnis unterhält ein kostenfreies, unabhängiges Online-Patientenforum, in dem Betroffene Informationen und Erfahrungsaustausch finden: http://forum.onlyme-aktion.org/

Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland wahrscheinlich über 200.000 Menschen neu mit dem häufig durch Zeckenstiche übertragenen Krankheitserreger Borrelia burgdorferi. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist bereits jedes 14. Kind in Deutschland mit Borrelien infiziert. Die Multi-Organ-Erkrankung wird auch als „großer Imitator“ bezeichnet, weil ihr diffuses, wechselndes Krankheitsbild Fehldiagnosen wie Multiple Sklerose, Rheuma, Arthritis, Fibromyalgie-Syndrom, somatoforme Störung und viele mehr verursacht.

Lyme-Borreliose ist eine ernstzunehmende, bakterielle, multisystemische Infektion, die arthritische, muskulo-skeletale, kardiologische, neurologische, ophtalmologische und psychiatrische Krankheitsmanifestationen auslösen kann. Die Wanderröte zeigt sich oft nicht, die Tests sind nicht-standardisiert und unzuverlässig. Daher sind eine frühe klinische Diagnose und eine angemessene Therapie notwendig, um einen chronischen Krankheitsverlauf zu vermeiden. Mehr als 40 Jahre nach Entdeckung des Erregers gibt es immer noch keinen schützenden Impfstoff und keine sicher heilende Therapie für die Lyme-Borreliose.

Kontakt
OnLyme-Aktion.org
Ursula Dahlem
Am Haag 21
65812 Bad Soden
06196 9504841
06196 9504840

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Leila PRO App: umfangreiches Update für die Leitlinie „Stationäre Therapie von Patienten mit COVID-19“

Digitale Vorstellung und Diskussion mit Prof. Dr. med. Stefan Kluge am 4. April 2022

Leila PRO App: umfangreiches Update für die Leitlinie "Stationäre Therapie von Patienten mit COVID-19"

Leila PRO App: umfangreiches Update und digitale Vorstellung am 4. April 2022

Leila PRO ist die medizinische Informations-App für den klinischen Alltag. Als einzige App im deutschsprachigen Raum integriert und vernetzt Leila die Leitlinien aller Fachgesellschaften untereinander horizontal. 19 Leitlinien stehen aktuell zur Verfügung. Demnächst werden weitere sechs integriert, die im Redaktionssystem mit Support vom Leila-Team erarbeitet wurden. Nun kündigt Leila PRO das umfangreiche Update der Leitlinie ‚Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19‘ an.

Die Coronalage in Deutschland ist weiterhin bedenklich. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gaß, verweist darauf, dass die steigenden Inzidenzzahlen bereits jetzt zu einem massiven Anstieg der stationären Behandlungen führten. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer konstanten Neubewertung von Updates bestehender Behandlungsempfehlungen.

Auf Basis der verbesserten Studienlagen zur Behandlung wurde daher eine Änderung der Leitlinie ‚Empfehlungen zur Stationären Therapie von Patienten mit COVID-19‘ durch die Leitlinienautor:innen notwendig.

Die Überarbeitung der Leitlinie enthält Angaben zur Thromboembolieprophylaxe/Antikoagulation, Maßnahmen bei akuter hypoxämischer respiratorischer Insuffizienz und oralen Virostatika. Hierzu Privatdozent Dr. med Thomas Köhnlein, Facharzt für Pneumologie und niedergelassener Pneumologe: „Wir haben mit der Überarbeitung der Leitlinie etwas in der Hand, um – wenn wir innerhalb der ersten fünf Tagen handeln – die Risiken im Krankheitsverlauf des Patienten zu reduzieren. Dieses Wissen aus der Leitlinie ist aber noch nicht in der breiten Ärzteschaft angekommen – dafür kann Leila PRO einen Nutzen leisten.“

Die überarbeitete S3-Leitlinie ist mit allen essenziellen Zusatzinformationen wie beispielsweise erklärenden Glossareinträgen integriert.

Zusätzlich findet am 4. April um 17.30 Uhr, in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., die digitale Vorstellung und Diskussion mit Korrespondenzautor Prof. Dr. Stefan Kluge statt. Die fachliche Moderation übernehmen Privatdozent Dr. med Thomas Köhnlein als Sprecher der Taskforce ‚Digitale Medizin‘ der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. und Regina Hanke von der Leila PRO App.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und über diese Links verfügbar:

YouTube: LeilaPRO (https://www.youtube.com/channel/UCKaFScOu8Gsi8W8Oz4hdKJA)

Twitter: LeilaMedizin (https://twitter.com/LeilaMedizin)

Link zu den App Stores:
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Leila PRO ist eine fachübergreifende Leitlinienapp für den klinischen Alltag. Dahinter steht das Redaktionssystem Leila.care für die Erstellung von Leitlinien. Seit dem Launch im Juni 2020 haben sich bereits mehr als 15.000 Ärzt:innen oder medizinisches Fachpersonal die Leila PRO App geladen. Die Anzahl der regelmäßigen User liegt monatlich bei rund 8.000. Die Nutzung der fachübergreifenden Leitlinien App ist kostenfrei. Für die Nutzung und Betreuung der Leitlinienentwicklung und die Integration fallen Gebühren an.

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