Neue Generation an Tuberkulose-Diagnostika von R-Biopharm

Zum Welt-Tuberkulose-Tag: „Konsequente Detektion, um Infektionsketten zu durchbrechen und die Krankheit weltweit zu eliminieren“

Neue Generation an Tuberkulose-Diagnostika von R-Biopharm

Tuberkulose-Diagnostik von R-Biopharm findet großes Interesse beim internationalen Messepublikum.

Darmstadt, 20. März 2025 – Eine neue Generation an Diagnostika für den weltweiten Kampf gegen Tuberkulose hat das südhessische Biotechnologieunternehmen R-Biopharm entwickelt. Sie basiert auf einem neuartigen Biomarker und bedeutet einen großen Schritt in der Tuberkulose-Diagnostik. „Eine frühe und konsequente Tuberkulose-Detektion und -Behandlung ist wichtig, um Infektionsketten zu durchbrechen und die Krankheit weltweit zu eliminieren“, sagt Dirk Dressler, Leiter Business Development und TB-Diagnostics bei R-Biopharm, anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am 24. März.

„Tuberkulose ist die häufigste Todesursache durch eine bakterielle Infektion. Der wirksame Kampf gegen TB braucht eine schnelle und flexible Diagnostik – zum einen für die Testung großer Menschengruppen, zum anderen für die dezentrale Testung in entlegenen Gebieten und ohne aufwendige Laborausstattung“, sagt Dirk Dressler. „Mit dem Nachweis des innovativen Biomarkers IP-10, der vereinfachten Probennahme, -bearbeitung und -analyse möchten wir dazu beitragen, Tuberkulose weltweit einzudämmen oder gar zu eliminieren.“

Innovativer Biomarker, innovative Probennahme und -testung
Das neuartige Testverfahren von R-Biopharm basiert auf dem Chemokin IP-10. Werden Blutproben mit TB-spezifischen Antigenen vorbehandelt, liegt IP-10 in einer bis 100-mal größeren Konzentration vor als das bei herkömmlichen TB-Testsystemen freigesetzte Zytokin Interferon-. „Dieses vorteilhafte Expressionsprofil von IP-10 trägt zu einer verbesserten Sensitivität der Tests bei“, so Dressler. Die neuen Tools zur Diagnostik werden in Deutschland hergestellt, wo sie auch von den Experten von R-Biopharm konzipiert wurden. Dafür konnte das Unternehmen seine Erfahrung in der Entwicklung und Produktion eigener Tests sowie der Auftragsfertigung nutzen. Zur Erinnerung: In der Corona-Pandemie hat R-Biopharm als eines der ersten Diagnostikunternehmen weltweit einen Test für das Virus SARS-CoV-2 auf den Markt gebracht.

Innovativ sind neben dem Biomarker auch die drei Röhrchen zur Probennahme – für den TB-Nachweis sowie die Positiv- und Negativkontrolle. Dressler: „Die Tubes haben wir von Grund auf neu entwickelt und zwar so, dass damit Blut abgenommen und es auch darin inkubiert wird. Dafür sind sie steril und mit allen erforderlichen Reagenzien versetzt – das Tube für den TB-Nachweis mit den spezifischen Tuberkulose-Peptiden ESAT-6 und CFP-10.“ Die Neuentwicklung erfordert weniger Patientenblut und reduziert den Aufwand für das medizinische Personal erheblich.

Zwei Analysewege mit Lateral-Flow und ELISA
Nach Inkubation der Proben stehen zwei Analysewege zur Wahl. RIDA®QUICK TB ist ein Lateral-Flow-Test, wie er der Bevölkerung seit der Corona-Pandemie bekannt ist. Eine Kassette je Patient ermöglicht die schnelle, flexible und individuelle Testung. Die Abarbeitung, Messung und Interpretation der Ergebnisse mit dem RIDA®Q3 Reader sind denkbar einfach. Das Ergebnis liegt in nur 15 Minuten vor. Dressler: „RIDA®QUICK TB kommt ohne aufwendige Laborausstattung aus und bedeutet weniger Transport- und Logistikaufwand. Er ist für Labore mit kleinerem Probenaufkommen gedacht oder auch für Zeiten geringerer Nachfrage, etwa an Wochenenden. Vor allem aber eignet er sich für die dezentrale Testung, beispielsweise in entlegenen Gebieten und in Ländern mit geringer Laborinfrastruktur.“

Die zweite Testmöglichkeit bietet RIDASCREEN® TB. Ein ELISA-Test mit bis zu 28 Bestimmungen pro Platte und allen Reagenzien, der manuell oder automatisiert bearbeitet werden kann. Dressler: „Der ELISA-Test RIDASCREEN® TB ist für Zentrallabore und Labore mit höherem Probendurchsatz gedacht.“

Auf Liste des Globalen Fonds
Die innovative Tuberkulose-Diagnostik ist bereits CE IVDR-zugelassen – nicht nur in Europa, sondern weltweit ein Qualitätsmerkmal. Dressler hebt besonders hervor, dass sie bereits auf der Liste des Global Funds, einem Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria, steht. Er finanziert in mehr als 100 Ländern der Welt den Kampf gegen diese schweren Infektionskrankheiten – vor allem in solchen mit niedrigen und mittleren Einkommen. Dressler: „Genau dazu möchten wir von R-Biopharm mit unserer Diagnostik Made in Germany beitragen.“

Die häufigste Todesursachen bei Infektionskrankheiten
Tuberkulose (TB) ist die tödlichste Infektionskrankheit der Welt und gehört zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit – mit mehr als einer Million Todesfällen pro Jahr. Etwa ein Viertel der Weltbevölkerung ist latent mit TB infiziert. Durch ein geschwächtes Immunsystem, etwa bei Krankheit, kann die Tuberkulose ausbrechen – mit allen Folgen für den Patienten und einem potenziellen Ansteckungsrisiko für die Kontaktpersonen.

Das vollständige Interview mit Dirk Dressler, Leiter Business Development und TB-Diagnostics bei R-Biopharm, anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am 24. März 2025 lesen Sie hier: https://r-b.io/interview

Die R-Biopharm AG mit Sitz in Darmstadt ist eines der führenden Biotechnologieunternehmen Deutschlands. Das 1988 gegründete Unternehmen ist in der zweiten Generation familiengeführt und versteht sich als Wegbereiter für Gesundheit und Lebensqualität. Sein Anspruch: für höchstmögliche Präzision, Sicherheit, Klarheit und Gewissheit in Prävention, Therapie und Heilung sorgen.

Forschung, Entwicklung und Vertrieb vereint R-Biopharm unter einem Dach, um mit agilen Prozessen auf immer neue Herausforderungen zu reagieren und die stetig wachsende Weltbevölkerung in ein neues Gesundheitszeitalter zu
begleiten. Das Unternehmen ist in mehr als 120 Ländern vertreten – durch 29 Tochterfirmen und 120 Distributoren.

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Begleitdiagnostik: Große Hilfe für kleine Unternehmen

Interreg-Projekt Codex4SMEs: Europäisches Treffen für eine personalisierte Gesundheitsversorgung

(Stuttgart) – Im September 2021 tagte der Beirat des Codex4SMEs-Projektes. Pandemiebedingt trafen sich die Teilnehmer aus Irland, Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg, Belgien, Österreich, der Schweiz und Deutschland virtuell am Bildschirm. Die BioRegio STERN Management GmbH (https://www.bioregio-stern.de/de) hatte als deutscher Konsortialführer eingeladen, um Ergebnisse und Perspektiven des Projektes zu präsentieren, das seit 2017 den Aufbau eines transnationalen Netzwerkes fördert. Ziel ist die Entwicklung von Begleit-Diagnostika entlang der gesamten Wertschöpfungskette von kleinen und mittelständischen Unternehmen zu beschleunigen.

In der personalisierten Medizin wird das Profil eines Patienten anhand bestimmter Biomarker erfasst. Die Entwicklung spezifischer Therapien wird von diagnostischen Tests, den sogenannten Begleit-Diagnostika bzw. Companion Diagnostics, begleitet. So erhält der Patient eine zielgerichtete Behandlung, die exakt auf seinen Körper abgestimmt ist. Die Entwicklung dieser Begleit-Diagnostika ist bislang allerdings sehr zeit- und kostenaufwändig. Im Rahmen des Codex4SMEs Projektes (Companion Diagnostics expedited for small and medium-sized enterprises) wurde daher ein Netzwerk von Partnern aus mehreren europäischen Ländern etabliert, das kleine und mittlere Unternehmen bei der Entwicklung von Lösungen für die personalisierte Medizin unterstützt. Sie erhalten exklusiven Zugang zu kostenintensiven Leistungen und Know-how, die sie aus eigenen Mitteln nicht finanzieren könnten. „Die Identifizierung und Bewertung von Biomarkern spielt in der personalisierten Medizin eine wesentliche Rolle“, erklärt Projektleiterin Dr. Margot Jehle von der BioRegio STERN Management GmbH. „Die Unternehmen können dank Codex4SMEs ihre jeweiligen Biomarker von einer Biobank validieren lassen, also ihre Verlässlichkeit in Bezug auf ihre jeweilige Indikation prüfen.“

Seit dem Start des Projektes im Jahr 2017 haben bereits 275 Unternehmen aus 13 europäischen Ländern an dem Programm teilgenommen. Es wurden für sie unter anderem Pitch-Veranstaltungen organisiert, um den Unternehmen die Möglichkeit zu geben, neue Investoren und Kooperationspartner aus der Pharmabranche zu finden. Außerdem konnten Firmen maßgeschneiderte Marktanalysedienste mit besonderem Schwerpunkt auf Diagnostika und Pharmazeutika nutzen. Elf Firmen nutzten die Möglichkeit, humane Probenmaterialien über die im Projekt involvierte Biobank zu erhalten und konnten dadurch wichtige Erkenntnisse für ihre Forschung erzielen – darunter Dr. Michael Burnet, Geschäftsführer des pharmazeutischen Forschungsunternehmens Synovo GmbH aus Tübingen, Deutschland. Dr. Eriola-Sophia Shanko, Gründerin und CEO der Shanx Medtech BV aus Eindhoven, Niederlande, die Geräte zur Prüfung der Wirksamkeit von Antibiotika entwickelt, nutzte das Angebot, an einem Pitch Training teilzunehmen und fand im Projekt wichtige Kooperationspartner. Die Mimetas B.V., ein Biotech-Unternehmen aus Oegstgeest, Niederlande, das eine „Organ-on-a-Chip-Plattform“ entwickelt, erhielt die Möglichkeit, sich von unabhängigen Experten auf dem Gebiet des Biobankings schulen zu lassen. Einen großen Vorteil bei der Mitwirkung in Codex4SMEs sah der Diagnostikahersteller Mediagnost GmbH aus Reutlingen, Deutschland, in der Nutzung von unabhängigen und objektiven Daten mit Hilfe der Biobanken-Validierung, wodurch die eigene Projektentwicklung weiter vorangetrieben werden konnte. Shannon Beattie, COO der GenoME Diagnostics aus Belfast, Großbritannien, entwickelt einen Bluttest mit DNA-Technologie, um beispielsweise frühzeitig Eierstockkrebs zu diagnostizieren. Sie erhielt die Möglichkeit umfangreicher und tiefgehender Marktanalysen für ihr Unternehmen. Enrico Di Oto, CEO der OaCP LTD aus Cork, Republik Irland, zielt mit seinem Unternehmen auf Einsparungen in der Labordiagnostik. Er profitierte dank eines Pitch Events bei der Suche nach Investoren.

„Diese Erfolgsgeschichten der CEOs von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus ganz Europa bestätigen, dass Codex4SMEs eine große Hilfe ist, um unser gemeinsames Ziel, Begleitdiagnostik schneller und kostengünstiger zum Patienten zu bringen, zu erreichen“, resümierte Dr. Jehle. Die beteiligten Partner sind sich daher nach dem Treffen einig, dass das erfolgreiche Projekt eine entsprechende Fortsetzung finden soll.

Das Projekt ist im Rahmen des Interreg-Nord-West-Europa-Programms (INTERREG NWE) mit einem Gesamtbudget von 3,18 Millionen Euro ausgestattet und läuft bis Ende 2021. „Interreg“ ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union, die grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Regionen und Städten unterstützt.

Link zur Webseite von Codex4SMEs:
https://www.nweurope.eu/projects/project-search/codex4smes-companion-diagnostics-expedited-for-smes/#tab-1

Über die BioRegio STERN Management GmbH:
Die BioRegio STERN Management GmbH ist Wirtschaftsentwickler für die Life-Sciences-Branche. Sie fördert im öffentlichen Auftrag Innovationen und Start-ups und trägt so zur Stärkung des Standorts bei. In den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb mit den Städten Tübingen und Reutlingen ist sie die zentrale Anlaufstelle für Gründer und Unternehmer.
Die BioRegion STERN zählt zu den großen und erfolgreichen BioRegionen in Deutschland. Alleinstellungsmerkmale sind die bundesweit einzigartige Mischung aus Biotechnologie- und Medizintechnikunternehmen sowie die regionalen Cluster der Automatisierungstechnik, des Maschinen- und Anlagenbaus.

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